Industrie schwächelt wieder
In den USA wird eine Zinserhöhung im Juni fest erwartet. Die jüngsten Industriedaten sprechen dagegen.
Die Erholung der US-Industrie droht schon wieder abzureißen. Der Einkaufsmanager-Index für die gewerbliche Produktion (manufacturing) ist per April von 50,8 auf 50,5 Punkte gefallen. Er ist damit auf ein Niveau gerutscht, das kaum mehr als Stagnation anzeigt. Dabei waren schon die Erwartungen (Konsens 51 Punkte) nicht übertrieben optimistisch. Noch deutlicher sind die Warnsignale, die von den Indizes der regionalen Fed-Banken ausgehen. Vier der fünf zuletzt berichtenden Bezirke – New York, Philadelphia, Richmond und Kansas – meldeten Rückfälle in den negativen Bereich. Auch von dieser Seite her sind also eher negative Überraschungen zu erwarten. Trotz dieser schwachen Konjunktursignale wird die nächste Zinserhöhung im Juni erwartet. Die Währungshüter haben diese Haltung an den Märkten gezüchtet. Daran ändern auch die letztlich schwachen Orders dauerhafter Güter – positiv sind nur die Bestellungen von Flugzeugen – nichts.
Fazit: Wir gehen von einer Zinserhöhung im Juni oder August aus.