Inflation: Der Dollar profitiert
4,2%: Die jüngste Inflationsrate aus den USA hat auf breiter Front die Märkte überrascht. Sie hatten sich auf 3,6% eingestellt – was auch schon nicht von Pappe ist. Für Deutschland sieht die EZB inzwischen eine Rate von 3% noch in diesem Jahr als wahrscheinlich an.
Eine Corona-Eintagsfliege, angetrieben von der Sonderkonjunktur, die das Ende der Lockdowns mit sich bringt? Auch, aber nicht nur. Natürlich treiben die Stimuluszahlungen der Regierung über 1.400 Dollar pro Person die Preise. In den USA gelingt es zudem nicht, schnell genug die vakanten Positionen zu besetzen. Der jüngste enttäuschende Arbeitsmarktbericht darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass gleichzeitig die Zahl der offenen Stellen auf einem Allzeithoch ist. Lieferschwierigkeiten für verschiedene Vorprodukte werden ebenfalls ein vorübergehender Effekt sein.
Dauerhafte Effekte
Der Preisanstieg bei Industriemetallen jedoch ist von Dauer. In Europa noch mehr als in den USA werden die hohen Klimakosten ebenfalls dauerhaft die Preise treiben. Und zwar auf breiter Front. Auch die Transportkosten werden weiter steigen. Und vor allem gelingt es den Firmen wieder, die Preissteigerungen an die Verbraucher weiterzugeben.
Man darf gespannt sein, welche Notenbank als erstes „zuckt“. Die Fed jedenfalls kommt bei diesen Raten unter Druck.
Fazit: Die Preissteigerungsraten in USA und Europa werden von nun an beständig für Unruhe auf den Kapital- und Finanzmärkten sorgen. Die Spekulation wird sich auf den Dollar richten. Diesem gibt die Inflation den stärksten Rückenwind.