Is' was?
Negative Einlagesätze haben allenfalls schwache Wirkungen. Das zeigen unter anderem die skandinavischen Erfahrungen.
Die EZB hat sich nun doch noch einmal zu einem symbolischen Dreh an der Zinsschraube entschlossen. Der Repo-Satz wurde um 10 Basispunkte auf nun 0,15% herabgesetzt und der Einlagensatz von Null auf -0,1% gesenkt. Die Banken zahlen jetzt Aufbewahrungsgebühren für EZB-Guthaben. Die direkte Wirkung auf die Konjunktur ist allerdings allenfalls symbolisch. Die Devisenmärkte haben ebenfalls nur kurz auf die EZB-Entscheidung reagiert. Zwei Stunden nach Verkündung lag der Euro-Kurs zum Dollar schon wieder nah am Ausgangspunkt. Trotz einiger Anfälle der Medien (der "Spiegel" schrieb gar vom „Ende des Kapitalismus“) ist nichts grundsätzlich Neues und gar Aufregendes passiert. Die skandinavischen Erfahrungen zeigen allenfalls schwache Wirkungen durch negative Einlagensätze.
Fazit: Die Euro-Hüter haben mit ihrer symbolischen Aktion politischen Druck abgebaut, ohne wirtschaftlichen Schaden anzurichten. Das ist auch eine Maßnahme.