Klarstellung
Die Fed schiebt die Zinswende weiter auf. Sie versucht so, einen Crash zu vermeiden.
Die US-Notenbank hat ein weiteres Mal die „nun aber ganz sicher“ fällige Zinserhöhung verschoben. Von uns war dies erwartet worden (FD vom 11.9.). Die Fed sieht Risiken für die Konjunktur. Der Verweis auf China verrät dabei mehr, als den Dollar-Bullen lieb sein kann. Denn der Handel mit China kann die US-Konjunktur kaum so stark beeinflussen, dass die Währungshüter sich darüber Sorgen machen müssten. Was vielmehr zählt, ist der Vermögenseffekt des chinesischen Börsencrashs. Ein noch größerer Crash droht aber im Zuge der Straffung auf den US-Märkten. Denn bei Zinsen auf Normalniveau werden die „holding gains at market value“ der US-Haushalte bei Immobilien und Wertpapieren schmelzen wie Butter in der Sonne – und erneut große Löcher in die Bilanzen reißen. Die aktuell bestätigte schwache Verfassung der US-Industrie belegt, dass die US-Wirtschaft keinesfalls schon so stabil ist, wie uns die Finanz(!)-Analysten einreden wollen.
Fazit: Die Fed wartet aus guten Gründen ab. Sie liefert die Argumente für einen weniger starken Dollar.