Die EZB-Sitzung kommt noch, die Finanzmärkte reagieren schon jetzt – und beweisen damit, das Europas Zentralbanker immer mehr Märkte trockenlegen.
Am Donnerstag stehen nochmals niedrigere Zinsen und eine Erweiterung der Kaufliste der EZB auf weitere Bondgattungen an. Der Markt rechnet nach der Sitzung des Zentralbankrats klar mit einer Ausweitung der Geldmenge durch die europäischen Währungshüter. Das zeigen die Börsen und die Anleihenmärkte. Der DAX fährt seine kürzlich gestartete Jahresendrally weiter, die Renditen stehen kräftig unter Druck. Die deutsche 10-Jährige wirft nur noch 0,47% ab. Weitet die EZB ihre Käufe aus, dürfte es mit der Rendite gleich nochmal um 10 Basispunkte abwärts gehen. Weitere unkonventionelle Maßnahmen stehen zur Debatte. Der Einlagenzins für Banken soll noch stärker in den negativen Bereich (derzeit -0,2%) gesenkt werden. Das dürften die Banken dann an ihre Kunden – voran insbesondere Unternehmen – weitergeben. Auch vermögende Privatkunden dürften öfter als bisher mit dem Phänomen negativer Einlagenzinsen konfrontiert werden. Mit dem Kauf von Staatsanleihen allein kann die EZB ihr QE-Programm kaum noch umsetzen. Sie darf nur bis zu 25% der emittierten Papiere eines Eurolandes erwerben. Da nur wenige Papiere am Markt gehandelt werden, drückt schon diese Quote die Zinsen. 6-jährige Bundesanleihen rentieren im Minus. 7-jährige Bonds rentieren mit 0,07% nur marginal über Null. Bei den Anleihen anderer EU-Länder sieht es ähnlich aus. Das schränkt die EZB zusätzlich ein, da sie nur Anleihen kaufen darf, die höchstens mit -0,2% rentieren. Die EZB wird daher ihre Kaufliste erweitern. Die nationalen Notenbanken als ausführende Organe werden künftig Emissionen von Bundesländern, nationalstaatlichen Organisationen (z. B. KfW), noch mehr Pfandbriefe und vielleicht auch Unternehmensanleihen kaufen dürfen. Das wird auch in sinkenden Hypothekenkonditionen sichtbar werden. Denn Pfandbriefe werden wesentlich dafür genutzt, um Immobilienkredite zu finanzieren. Auch das erwartet der Markt. Die Zinsen für Hypotheken sind in der vergangenen Woche schon stark gesunken (akt. 1,56% für 10 Jahre). Mittelfristig wird diese Geldpolitik zu einem Crash-Risiko. Denn die EZB kauft in immer mehr Märkten relevante Größenordnungen der am Markt befindlichen Papiere. Das reduziert die Liquidität und erschwert die Preisfindung. Will die EZB künftig größere Mengen in den Markt zurückgeben, könnte das die Kurse spürbar belasten. Auf der anderen Seite „zwingen“ die Geldhüter mehr Kapital in den Aktienmarkt oder treiben über die Zinsseite die Immobilienmärkte an.
Fazit: Die EZB trocknet mit ihren Liquiditätsspritzen allmählich immer mehr Märkte aus. Das Risiko großer und schneller Marktschwankungen nimmt deutlich zu. Und das Procedere eines sanften Exit haben die Währungshüter noch nicht vor Augen.
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