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Börse

Notenbanken steuern Aktien rauf und Zinsen runter

Die Notenbanken überlassen die Zinsentwicklung nicht dem Zufall. Das wirkt auf Wechselkurse und Börsen.
Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks steuern die Hausse weiter. In Europa befeuerte ein Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) die Kurse. EZB-Direktor Benoît Coeuré erklärte, die Geldhüter würden im Mai und Juni mehr Anleihen kaufen, um die geringe Handelsaktivität während des Sommers zu umgehen. Die europäischen Aktien- und Anleihenmärkte reagierten prompt. Der Deutsche Aktienindex (DAX) kletterte wieder auf 11.800 Punkte. Diese Schwelle stellt sich erneut als kräftiges Widerstandsniveau dar. Parallel dazu fielen die Renditen der 10-jährigen Referenzanleihen des Bundes in Richtung 0,57% – allerdings nur vorübergehend. Die Aufwärtsbewegung bei den Renditen ist also noch nicht beendet. Die Zinsen dürften mittelfristig wieder auf ihren Abwärtspfad einschwenken. Zu dieser Einschätzung kommen jedenfalls zahlreiche Banken, mit denen wir gesprochen haben. Demnach ist der Zinsanstieg wesentlich durch US-Hedgefonds verursacht und dürfte somit ein kurzfristiges Phänomen sein. Hinzu kommt, dass die EZB ihr Anleihenkaufprogramm definitiv bis Ende September 2016 durchziehen wird. Das sei – so die Banken – schon eine Frage der Glaubwürdigkeit. Hinzu kommt, dass die Inflationsrate in Gesamteuropa geraume Zeit nicht das EZB-Ziel von „knapp unter 2%“ erreichen wird. Auch der Euro ist sofort wieder unter Druck geraten. Gegenüber dem Dollar ist er wieder auf einen Kurs von 1,11 EUR gefallen. Kurz zuvor hatte der Euro noch mit 1,15 notiert. Wir gehen davon aus, dass er sich nun zunächst zwischen 1,05 und 1,15 seitwärts bewegt und sich gegenüber dem Greenback stabilisiert. Davon werden insbesondere Exportunternehmen und deren Aktienkurse profitieren. Auch in den USA steuert die Notenbank Fed die Märkte mit ihren Zins-Aussagen. Inzwischen haben sich die meisten Beobachter vom Gedanken verabschiedet, dass die erste Leitzinserhöhung schon im Juni erfolgen wird. Mit spitzen Ohren werden die Märkte daher auf die Rede von Fed-Chefin Janet Yellen am Freitag hören. Wir gehen aber davon aus, dass es keine substanziell neuen Informationen oder Einschätzungen geben wird. Prompt erklimmen die US-Märkte neue Hochs. Allerdings steigen sie sehr vorsichtig und ohne Dynamik. Auch in Japan, dem dritten wichtigen Markt, steuern die Notenbanken die Börsen weiter nach oben. Die lockere Geldpolitik wird fortgesetzt und zugleich verbessern sich die Unternehmenszahlen. Die jüngste Meldung zum BIP (+2,4%) hat den Nikkei beflügelt und erneut über 20.000 Zähler getrieben. Der Index stieg somit auf ein neues 15-Jahreshoch. Zugleich fielen die Renditen japanischer Staatsanleihen (akt. 0,41%).

Fazit: Die US-Börsen und der Nikkei erobern neue Höchststände. Sie werden sich vorsichtig weiter hochtasten. Der DAX wird seine Konsolidierung zunächst zwischen 11.300 und 11.800 Punkten fortsetzen. Erst bei Kursen über 12.000 Punkten ist mit einem neuen Angriff auf das Allzeithoch bei 12.374 Zählern zu rechnen.

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