Nun also QE
Das Anleihenkaufprogramm der EZB hat nicht das Zeug, die Konjunktur im Euroland zu beflügeln.
Die EZB hat umgesetzt, was die Märkte erwartet haben. Sie beginnt mit einem Ankaufprogramm für Staatsanleihen (quantitative Lockerung, QE genannt), um der angeblich von Deflation bedrohten Konjunktur einen Impuls zu geben. Der Schritt kommt ziemlich exakt so wie erwartet und beflügelt die Börse. Der von der EZB angezielte Konjunkturimpuls steht aber auf dünnem Eis. Liquidität ist bereits reichlich vorhanden. Es fehlt vielmehr mangels effektiver Nachfrage an der Bereitschaft zu realen Investitionen. Daran kann dieses QE-Programm wenig ändern, weil der Vermögenseffekt steigender Aktienkurse und Immobilienpreise auf die Nachfrage der privaten Haushalte in Europa, anders als in den USA, gering bleibt.
Fazit: In ein, zwei Jahren wird klar sein, dass der Dank der Frankenfreigabe deutlich leichtere Euro den wirksameren Beitrag geliefert hat. Denn dieser Anschub schafft für den Export unmittelbar effektive Nachfrage.