Rumäniens Notenbank enttäuscht die Märkte
Die rumänische Notenbank enttäuscht die Erwartungen. Sie hat ihre Leitzinsen nicht mehr weiter erhöht – trotz der im März auf 5% gestiegenen Inflationsrate, die nach Einschätzung der Währungshüter sogar noch weiter steigen soll.
Doch die Notenbank erwartet lediglich ein kurzfristiges Überschießen der Inflationsrate. Gegen Ende des Jahres soll das das obere Limit von 3,5% wieder unterschritten werden. Zudem sehen die Währungshüter Risiken durch eine allzu schnelle Straffung, solange die EZB und die unmittelbaren osteuropäischen Nachbarn eine klar expansive Politik verfolgen.
Damit verabschiedet sich die BNR von ihrer bisher konsequenten Stabilisierungspolitik. Das schwächt den Leu tendenziell, was wohl auch beabsichtigt ist. Das Defizit der Leistungsbilanz hatte sich zuletzt, angetrieben von der starken Binnennachfrage, kräftig ausgeweitet. Das bringt ebenfalls Druck auf den Außenwert. Hinzu kommt der Eindruck wachsender Einmischung aus dem Parlament und der Regierung in die formell unabhängige Notenbank.
Fazit: Wir erwarten einen kontinuierlich abwertenden Leu.
Empfehlung: keine Engagements.