Setzt eine Renminbi-Flucht ein?
Das Institute of International Finance (IIF) verzeichnet mit Einsetzen des Ukraine-Kriegs erstmals nennenswerte Kapitalabflüsse von Auslandsinvestoren aus China. Der IIF ist der globale Verband der Finanzindustrie mit mehr als 450 Mitgliedern aus mehr als 70 Ländern. Bislang war China gerade unter den Emerging Markets ein Stabilitätsanker auch bei größeren Auf- und Abwärtsbewegungen wie im Handelskrieg mit den USA und während der Corona-Pandemie. Doch diesmal ist alles anders.
Zurückhaltung wächst
Die übrigen Emerging Markets reagieren so gut wie nicht auf den Russland-Feldzug gegen das Bruderland im Westen. Anders China: das Riesenreich mit seiner "unverbrüchlichen Freundschaft" zu Moskau verzeichnet deutliche Abflüsse.
Bisher hatten sich Emma-Investoren mit „Exposures“ in China ohnehin zurückgehalten. Aber gerade vor diesem Hintergrund ist der Mittelabfluss aus Sicht des IIF so bedeutsam. Die Vermutung lautet: Mit dem Einmarsch der Russen betrachtet das internationale Geld nun auch Peking in einem neuen Licht. Möglicherweise folgt man dem Motto: Vorbeugen ist besser als heilen.
Fazit: Auch wenn es spekulativ ist – die Investorengemeinde denkt möglicherweise das Undenkbare, nämlich, dass sich auch China auf einen Konflikt mit dem Westen einlässt und es zu harten Embargos kommen könnte (FB vom 14.3.2022).