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Währungen aus Amerika ex USA

Südamerikas abwartende Notenbanken

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Kanada, Mexiko, Argentinien, Brasilien und Chile.

Unklare Signale

Es ist unsicher, ob die von den Währungshütern erwartete Erholung tatsächlich in Gang gekommen ist. Das (annualisierte) Wachstum des 1. Quartals musste sogar in den negativen Bereich korrigiert werden. Die Gesamtwirtschaft schrumpfte um 0,6%. Jetzt tauchen weitere Schwächezeichen auf, vor allem die starke Zunahme der Lagerbestände. Sie will nicht zur eher moderaten Entwicklung der Nachfrage passen und könnte sich als Vorbote eines negativen Lagerzyklus erweisen. Die Inflation ist unterdessen mit 0,8% unter dem Ziel von 1%-3% angekommen. Dabei wirken allerdings nach wie vor die gefallenen Ölpreise. Die Kernrate liegt mit etwas mehr als 2% im grünen Bereich. Das ist in erster Linie auf den Effekt des schwächeren Loonie zurückzuführen. Beschäftigung und Einkommen nehmen moderat zu. Die Konsumenten bleiben vorläufig aber zurückhaltend. Bislang fehlt ein klarer Impuls des großen Nachbarn im Süden. Dessen Nachfrage soll Kanada neue Dynamik bringen. Sollte es jedoch bei der jetzigen Schwäche bleiben, könnten Spekulationen über Zinssenkungen aufkommen.

Fazit: Der CAD wird zum Euro schwächer tendieren.

Im Schlepptau der USA

Mexikos Währungshüter kennen derzeit nur eine Blickrichtung: Washington. Ihre Geldpolitik lehnt sich notgedrungen an die der USA an. Sie hat derzeit kaum Handlungsbedarf. Die Inflation liegt mit zuletzt rund 2,9% unverändert gut im Zielbereich (2%-4%) und der zum Dollar leichtere Peso sorgt für zusätzlichen Schwung. Solange sich in Washington nichts bewegt, werden auch die mexikanischen Währungshüter „on hold“ bleiben. Das Wachstum dürfte ebenfalls den US-Größenordnungen folgen. Probleme sind nur zu erwarten, wenn die Fiskalpolitik aus dem Ruder laufen sollte oder der Ölpreis neue Kapriolen liefert. Derzeit gibt es weder für das eine noch das andere irgendwelche Anzeichen. Stützend für den Peso sollten sich die Reformen der letzten beiden Jahre auswirken, die weitere Zuflüsse durch Direktinvestitionen auslösen.

Fazit: Der Peso sollte sich auch nach den Wahlen zum Dollar gut halten können.

Warten auf den Wechsel

Argentiniens Konflikt mit den Briten um die Falkland-Inseln kühlt ein wenig ab. Beim Treffen der EU mit den lateinamerikanischen Staaten gab es nur noch vergleichsweise kleine verbale Scharmützel. Unterdessen gibt es erste Investitionen in die Zeit nach Präsidentin Cristina Kirchner. Sie könnten der angeschlagenen Wirtschaft neue Dynamik verleihen. Angesichts der hohen Inflation bleibt der Abwertungstrend des Peso aber vorerst bestehen.  

Fazit: Der Abwertungstrend mit einer Sinkrate von etwa 1,20 Peso pro Jahr (0,1 pro Monat) zum Dollar bleibt klar erkennbar.

Zwang zur Konsolidierung

Die Rezession dürfte in Brasilien auch für den Rest des Jahres anhalten. Die Konsolidierung der Staatsfinanzen ist eine zentrale Voraussetzung neuen Wachstums. Das mittlerweile bei einer Größenordnung um 7%-8% vom BIP angekommene Staatsdefizit treibt das Minus in der Leistungsbilanz an und nagt am Standing des Landes auf den Finanzmärkten. Die Konsolidierung ist also unumgänglich. Es bleibt abzuwarten, ob sie angesichts des politischen Chaos im Gefolge der Korruptionsskandale auch durchsetzbar ist. Dennoch hat die Regierung ein neues Investitionsprogamm angekündigt. Es hat ein Volumen von rund 64 Mrd. Dollar. Das Geld soll vor allem in die schwache Verkehrsinfrastruktur investiert werden. Die Umsetzung bleibt abzuwarten. Ein vergleichbares, 2012 gestartetes Programm konnte nur zu Bruchteilen realisiert werden. Unterdessen setzen die Währungshüter mit der nächsten Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf jetzt 13,75% die Regierung unter Druck. Sie verteuert die Finanzierung des Staatsdefizits weiter und bremst die Konjunktur aus. Indes liegt die Inflation mit 8,5% immer noch über dem Zielbereich von 2,5%-6,5%, so dass die Erhöhung alternativlos erscheint. Auch die monetäre Seite wird sich erst normalisieren, wenn die fiskalische Seite auf einen haltbaren Kurs zurückgefunden hat.

Fazit: Der Real bleibt unter Druck.

Wenig Aufregendes

Die chilenische Regierung hat ein neues Infrastrukturprogramm aufgelegt, um der Konjunktur ein wenig mehr Schub zu geben. Die Währungshüter warten ab, dass sich die Inflation weiter zurückbildet. Bislang geschieht das planmäßig. Der Projektion zufolge soll die Teuerungsrate gegen Jahresende bei etwa 3% ankommen. Zuletzt betrug sie 4,1%. Die Notenbanker halten dabei den Leitzins bei 3% und damit auf klar expansivem Niveau. Momentan sind kaum Impulse für den Devisenmarkt zu erkennen, allenfalls das Auf und Ab der Kupferpreise.

Fazit: Der Peso dürfte im Gefolge der eher nach unten tendierenden Kupferpreise leicht nachgeben.  

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Amerika

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
KanadaCAD1,381,391,40sicher

3m-Zins0,9611
MexikoMXN17,2517,1016,95neutral
3m-Zins3,1133
ArgentinienARS10,1410,5010,80unsicher
3m-Zins23,442525
BrasilienBRL3,4723,804,10neutral
3m-Zins13,5013,8014,00
Chile

CLP707,2712716neutral
3m-Zins32,802,70
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