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Börse

Uneinheitlicher Start ins zweite Halbjahr

Die internationalen Aktienmärkte zeigen zu Beginn des zweiten Börsenhalbjahres ein uneinheitliches Bild. Die Perspektiven bis Jahresende sind dennoch sehr gut, neue Höchststände sind wahrscheinlich. 
Der breit gefasste S&P500-Index kletterte auf ein neues Rekordhoch bei 1.978 Zählern und peilt dabei die runde Marke von 2.000 Punkten an. Noch dynamischer entwickelten sich die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq. Hier stieg der Nasdaq100-Index im Wochenvergleich um rund zwei Prozent und notiert mit etwa 3.900 Punkten so hoch wie zuletzt vor vierzehn Jahren. Grund für den erneuten Optimismus waren besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China. Die jüngst gemeldeten Einkaufsmanagerindizes aus dem Reich der Mitte zeigten einen leichten Anstieg und zerstreuten damit Sorgen vor einer Wirtschaftsabschwächung in Asien. Die Wirtschaftsdaten in den USA bleiben hingegen gemischt. Während der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago im Juni überraschend sank, legte der Index der ausstehenden Häuserverkäufe im Mai unerwartet kräftig zu. Für den starken Rückgang des Einkaufsmanagerindex waren vor allem die stark rückläufigen Auftragseingänge verantwortlich. Mit einem Wert von mehr als 60 Punkten zum dritten Mal in Folge signalisiert der Index jedoch weiter eine Erholung der US-Konjunktur. Darum bleiben die Anleger für US-Aktien optimistisch und schoben die wichtigsten Indizes zuletzt auf neue Mehrjahres- bzw. Allzeithochs. Bei den Technologietiteln sorgte eine Neuemission für Euphorie. So konnte der Kamerahersteller Gopro seine Aktien am oberen Ende der Preisspanne bei 24 USD platzieren und nahm über den Börsengang 427 Mio. USD frisches Kapital ein. Gopro hat sich mit seinen robusten Mini-Kameras eine eingefleischte Fangemeinde geschaffen und verkauft auch Zubehör, mit denen man die kleinen Actionkameras an Helmen, Fahrrädern oder Surfbrettern befestigen kann. Nach Unternehmensangaben waren die Gopro-Kameras im letzten Jahr Bestseller. Umsatz und Gewinn der Firma klettern rekordverdächtig. Am ersten Handelstag stiegen dann auch die Kurse für Gopro-Aktien vom Start weg um rund 30%. Nach vier Handelstagen hatte sich der Aktienkurs bereits verdoppelt. Soviel Euphorie erinnert stark an die Zeit der Dotcom-Blase und mahnt zur Vorsicht. Die Investoren europäischer Dividendentitel ließen sich von der Rekordfahrt jenseits des Atlantiks aber nur bedingt begeistern. Zwar lösten sich DAX und EuroStoxx ebenfalls von den Vorwochentiefs. Für neue Jahres- und Allzeithochs reichte es aber noch nicht. Gespannt warten die Marktteilnehmer auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (heute). Wir rechnen nicht mit der Ankündigung neuer Maßnahmen von Seiten Mario Draghis. Die EZB dürfte die Auswirkung der Zinssenkung im letzten Monat erst einmal abwarten.

Strategie: Aktien höher gewichtet

Zu Beginn des neuen Quartals werfen wir in dieser Woche einen Blick auf die strategische Ausrichtung unseres Depots. Basis für unsere gesamte Anlagestrategie ist wie bisher das Aktivdepot, das wir Ihnen auch immer im FUCHS-Geldanlagebuch „Anlagechancen“ vorstellen (erscheint im Oktober). Alle Leser des Geldanlagebuchs 2014 mit dem Titel „Tanz auf dem Vulkan“ kennen unser Strategiedepot (im Buch S. 24). In diesem verteilen wir unser zur Verfügung stehendes Anlagevermögen strategisch auf verschiedene Anlageklassen. Künftig werden wir jeweils zum Quartalsbeginn die Ausrichtung unseres Aktivdepots überprüfen und diese gegebenenfalls an die Marktentwicklung anpassen. Das Value-Depot in FUCHS-Kapital zeigt Ihnen dabei weiterhin unsere favorisierten Einzelinvestments vor allem in Aktien und Anleihen. Unsere Anpassungen seit Oktober 2013: Die Rekordaktienkurse in den USA nutzen wir zur Reduzierung unseres US-Aktienanteils. Da sich in Europa so langsam eine Besserung der konjunkturellen Lage abzeichnet und die Bewertungen der Unternehmen noch nicht so ambitioniert wie in den Vereinigten Staaten sind, erhöhen wir den Anteil europäischer Aktien im Strategiedepot auf 17,5%. Auch die Investments in Schwellenländer-Aktien und -anleihen fahren wir etwas zurück. Durch Gewinnmitnahmen erhöht sich dabei der Liquiditätsanteil auf 15,5%. Grundsätzlich bleiben wir weiterhin optimistisch für Dividendenpapiere. Unternehmens- und Staatsanleihen werfen derzeit zwar keine hohen Erträge ab. Sie stabilisieren jedoch unser Depot, sollte es in der zweiten Jahreshälfte an den Aktienmärkten turbulenter werden. So bleibt auch der Anteil unseres Versicherungsdepots mit 30% des Gesamtvermögens konstant. Innerhalb des Versicherungsdepots schichten wir weiterhin sanft zu Gold um. Wir reduzieren hierzu den Anteil an Kunst und Beteiligungen. Nachdem in dieser Woche die Installation „My Bed“ beim Auktionshaus Christie`s für 3,2 Mio. Euro und damit deutlich über dem Schätzpreis von 1 bis 1,5 Mio. Euro versteigert wurde, erscheint uns der Kunstmarkt allmählich heiß gelaufen.

Fazit: Im großen Bild gibt es wenige Veränderungen, wir nehmen nur kleine Anpassungen vor. Solange der Trend auf dem Aktienmarkt intakt ist, sollten vor allem die Stoppkurse bei den vorhandenen Investments regelmäßig nachgezogen werden.

Hinweis: Das FUCHS-Geldanlagebuch 2014 „Tanz auf dem Vulkan“ können Sie bequem per Telefon bestellen, Durchwahl 030 - 28 88 17 10.

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