Vorsichtigere Sichtweise
Die Fed hatte im Dezember vier Zinserhöhungen für 2016 in Aussicht gestellt. Die sind mittlerweile obsolet geworden.
Das Protokoll der jüngsten FOMC-Sitzung deutet auf eine wachsende Vorsicht der Währungshüter in Washington hin. Die Ursachen der Abwärtsrisiken werden zwar noch praktisch ausschließlich im Ausland gesehen. Das bleibt aber letztlich zweitrangig. Stattdessen schält sich deutlicher heraus, dass die Inflationsentwicklung und vor allem die Inflationserwartung im Fokus stehen. Die Verankerung der Erwartungen gilt als Voraussetzung einer erfolgreichen Konjunktursteuerung. Diese wird unsicher, wenn – wie derzeit zu befürchten – die langfristige Inflationserwartung das geldpolitische Ziel signifikant unterschreitet. Sofern die Geldpolitik ihren Ankündigungen folgt, würden damit die Stagnationstendenzen verschärft. Der im Dezember kommunizierte Zinspfad mit vier Erhöhungen für das laufende Jahr ist daher obsolet – es sei denn, die Inflation (und -erwartung!) ziehen doch noch an.
Fazit: Für den Dollar sind zunächst eher negative Überraschungen zu erwarten.