Währungshüter halten sich bedeckt
Die für die US-Geldpolitik Zuständigen präsentieren sich uneinig wie selten.
Das für die Geldpolitik zuständige FOMC der US-Notenbank Fed erwies sich bei seiner letzten Sitzung 2014 mit drei abweichenden Voten uneins wie selten. Unterm Strich bleiben die Leitzinsen bei Null. Zudem werden alle Rückflüsse aus den im Rahmen des Ankaufprogramms gekauften Anleihen wieder angelegt. Der Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung bliebt unklar. Bis dahin könne noch beträchtliche Zeit vergehen. Genau genommen haben die Fed-Gewaltigen nur eine klare Festlegung getroffen: Es bleibt bei den Null-Zinsen, solange der erkennbare Inflationstrend unterhalb des Ziels von 2% liegt. Diese 2% werden den neuen Prognosen des FOMC zufolge aber erst im Verlauf des Jahres 2016 erreicht (2015: 1%-1,6%; 2016: 1,7%-2%, 2017: 1,8%-2%). Wenn man das beim Wort nimmt, findet die erste Zinserhöhung irgendwann im Laufe des Jahres 2016 statt. Sollte das tatsächlich so gemeint sein – wie wir annehmen –, dann ist das nicht nur eine große Enttäuschung für den Markt. Es rechtfertigt auch eine Neuerung in der Fed-Sprache, in der in Bezug auf die erste Zinserhöhung erstmals „Geduld“ auftaucht.
Fazit: Die aus unserer Sicht überspannten Zinserwartungen ergeben ein Rückschlagspotenzial für die Bewertung des Dollar.