Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1651
US-Notenbank

Zinsen: Die Exit-Strategie der Fed

Die Fed kommt an einer Zinserhöhung nicht vorbei.
Die US-Notenbank setzt am Mittwoch den verzögerten Ausstieg aus der Politik des ultraleichten Geldes fort. Die Fed wird dazu die Zinsen um 25 BP auf 0,75% anheben. Darüber hinaus dürfte sie weitere Zinsschritte andeuten. Zinserhöhungen sind der beste Weg, um wieder zu einer normalen Geldpolitik zu gelangen. Die Fed hat keine Argumente mehr, die Zinserhöhung erneut zu verschieben. Die US-Wahlen sind vorbei und die Börse verteilt bereits Vorschusslorbeeren für Donald Trump. In Erwartung größerer Investitionen eilt der Dow von Rekord zu Rekord. Der befürchtete Börseneinbruch bei einem Trump-Sieg blieb somit aus. Die Fed muss auf dieses Risiko keine Rücksicht mehr nehmen. Auch andere Risiken sind geschwunden. Der Ölpreis hat sich deutlich erholt. Selbst wenn er nicht stark weiter steigt – eine akute Gefahr für Öl-Unternehmen geht von ihm nicht mehr aus. Damit ist auch das Ausfallrisiko im Bankensystem gesunken. Und die Konjunktur in China, die die Fed als Argument für ihr Zögern herangezogen hatte, läuft stabil. In den USA selbst sprechen die Zahlen deutlich für Zinserhöhungen. Die Arbeitslosenrate ist auf aktuell 4,6% gesunken. Die Inflationsrate steigt kontinuierlich an. Die Steigerung der Verbraucherpreise lag zuletzt bei 1,6%. Die Kerninflation (ohne Energiepreise) lag bei 2,1%. Der BIP-Zuwachs liegt mit +3,2% solide im Plus. Er wurde Ende November sogar nach oben revidiert. Die Aussicht auf steigende US-Leitzinsen dürfte einen kräftigen Investitionsschub auslösen. Denn das Zinsniveau ist insgesamt noch sehr gering, Investitionen sind also noch relativ preiswert. Daneben sind die US-Banken bereits wieder vielfach solide aufgestellt und können Kredite vergeben. Unternehmen, die investieren wollen, werden darum nicht mehr lange zögern, wenn sie steigende Zinsen erwarten müssen. Selbst vom Immobilienmarkt gibt es keine akuten Warnungen. Zwar ist die Verschuldung in diesem Segment wieder gestiegen. Aber die Preise klettern ebenfalls auf breiter Front. Eine Zinserhöhung wäre zudem ein wichtiges politisches Signal an die Finanzmärkte. Sie wäre eine Trump-Bremse. Der designierte 45. US-Präsident will hohe kreditfinanzierte Ausgabenprogramme (z. B. für Infrastruktur) fahren. Steigende Zinsen haben hier eine disziplinierende Wirkung.

Fazit: Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Fed kommt an einer Zinserhöhung nicht vorbei. Für die Notenbank geht es neben der Normalisierung ihrer Geldpolitik um ihre Glaubwürdigkeit als Institution.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang