Zwangsvorstellungen
Die Prämien an Geld- und Anleihemarkt signalisieren keinerlei Handlungsbedarf für die Geldpolitik. Doch die Märkte sehen das anders. Bislang ...
Die massive Erwartung der Märkte auf eine weitere nennenswerte Lockerung hat wenig reale Anhaltspunkte. Das verrät ein Blick auf Risiko-Parameter der Kreditmärkte der Eurozone. Die Geldpolitik hat ihren Teil getan. Sie kann kaum zusätzliche Effekte erzielen. Sowohl die Prämie der BBB-Schuldner im Verhältnis zu den erstklassigen AAA-Ratings als auch die die Verhältnisse auf den Bankenmarkt spiegelnde Prämie des Euribor (3 Monate) gegenüber den Schatzwechseln des Bundes liegen auf einem völlig normalen Niveau. Sie zeigen keine nennenswerten Probleme an. Das führt zu dem Schluss, dass nicht das von der EZB beeinflussbare Kreditangebot der Flaschenhals ist. Vielmehr ist es die Kreditnachfrage der Investoren. Konjunktur- und längerfristige Wachstumseffekte müssten über die Staatsausgaben oder strukturpolitische Reformen angestoßen werden.
Fazit: Die EZB hat wenig Grund für zusätzliche expansive Maßnahmen – abgesehen von denkbaren unerwünschten Anstiegen des Außenwertes.