In große Fußstapfen
Der Bankenverband hat seit heute einen neuen Präsidenten. Noch fremdelt dieser mit seiner Rolle. Und er startet mit einem Handicap.
Noch steht der neue Präsident des Bankenverbands, Hans-Walter Peters, im Schatten des alten, Jürgen Fitschen. Auf der heutigen Pressekonferenz (11.4.) zur Amtseinführung in Berlin richteten sich die meisten Fragen an den scheidenden Vorstand der Deutschen Bank. Der Chef der Hamburger Privatbank Berenberg saß artig daneben. Zu den Panama papers nahm vor allem Fitschen Stellung: „Alle Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche wurden vom Verband unterstützt und dies werde auch in Zukunft so sein.“ Peters zog es vor, in Deckung zu gehen, da seine Berenberg-Bank selbst 13 Briefkastenfirmen vermittelt haben soll. Eine Botschaft, ein Motto für seine Amtszeit war nicht zu hören. Für den Bankenverband ist die Situation nicht einfach. Er ließ sich schon einmal vom Chef eines mittelgroßen Hauses vertreten: von Andreas Schmitz, seinerzeit Sprecher des Vorstands von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Bei dessen Ausscheiden im Jahr 2013 war so manches Wort der Erleichterung zu hören, dass nun wieder eine Stimme mit Gewicht den Verband nach außen vertreten würde. Peters wird sich dieses Gewicht noch zulegen müssen. Dabei muss er auf die eigenen Kräfte vertrauen: Jürgen Fitschen gibt nicht nur sein Präsidentenamt auf, er verlässt gleichzeitig auch den Bankenverband.
Fazit: An Selbstbewusstsein wird es dem neuen Chef des Bankenverbands nicht mangeln. Sein Haus glänzt mit hervorragenden Bilanzen. Um dem Verband eine Stimme zu geben, wird er offensiver auftreten müssen.