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Reale Geldentwertung zieht an

Inflation: Realzinsen rutschen ins Minus

Unternehmen und Sparer müssen sich 2017 warm anziehen: Die Inflationrate wird langsam unangenehm.
Jetzt zieht die reale Geldentwertung an! Sie ergibt sich, wenn man die Preissteigerungsrate von den Zinsen abzieht. In den nächsten Monaten kommen mehrere – vor allem statistische – Effekte zusammen. Die Verbraucherpreise klettern wegen der gestiegenen Energiekosten. Die Zinsen für Sparer aber bleiben nahe Null. Das hat die EZB heute bekräftigt. Im Jahresdurchschnitt liegt die Inflationsrate noch bei 0,3%. Und zwar schon seit 2015. Aber auch das ist schon deutlich über dem Zins für 10-jährige Staatspapiere (akt. 0,03%). Der negative Realzins beträgt damit fast 0,65%. Selbst im Vergleich zu Tagesgeld (0,25% im Durchschnitt) bleibt eine negative Rate von 0,45% p.a. Entgegen allgemeiner Annahme machten Sparer die letzten 18 Monate aber durchaus noch ein winziges Plus. Denn die Inflation war geringer als der Mini-Zins, den es auf Tagesgeld gab (siehe Chart). Auslöser für den kommenden Inflationsschub wird der Basiseffekt beim Ölpreis sein. Der Preis für Crude Oil sank seit Juli 2014 von 110 US-Dollar auf zeitweise 30 Dollar Anfang 2016. Jetzt kostet Öl wieder um die 50 US-Dollar. So viel wie schon vor einem Jahr. In Euro gerechnet fiel der Energiepreisrückgang deutlich geringer aus (nur 22%). Dennoch: Dieser Effekt wird sich bis Mai erhöhend auf die Inflationsrate auswirken. Für die deutschen Sparer wird 2017 damit ein unerfreuliches Jahr. Denn die deutsche Inflationsrate ist höher als die europäische an der sich die EZB geldpolitisch orientiert. Derzeit liegt sie bei 0,7%, die europäische bei 0,4%. Die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten 2017 im Jahresdurchschnitt für Deutschland 1,6%. Das ist mehr als das Doppelte der jetzigen Inflation – im Schnitt. Im ersten Quartal 2017 wird die Inflation schlagzeilenträchtig. Dann ist für Deutschland eine Inflationsrate von etwas über 2,3% p.a. denkbar. Der reale Vermögensverlust wäre bei einer Nullzinspolitik dann schon kräftig spürbar. Mit dem Auslaufen des statistischen Basiseffekts im Mai 2017 wird die Teuerung dann wieder zurückgehen.

Fazit: Wir rechnen wir mit einem psychologischen Schock zu Jahresanfang. Für die Unternehmen ist das deshalb misslich, weil es sich auf die Tarifverhandlungen auswirken wird, die in diesem Zeitraum laufen.

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