Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2650
Kommunale Haushalte infizieren sich mit Corona

Inflation vergrößert Investitionsstau

Baustelle an einer Straße. Copyright: Pixabay
Die Wirtschaft ist zwar durch großzügige staatliche Hilfen gut durch die Krise gekommen. Einnahmen hat sie dabei aber nicht erzielt. Das merken die Kommunen schmerzlich beim Blick auf die eingetriebenen Gewerbesteuern. Der Investitionsstau wird dadurch immer größer.

Sanierungen und Modernisierungen geraten in Deutschland ins Stocken. Denn während die Wirtschaft zwar verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen ist, haben die Kommunen ein echtes Finanzierungsproblem. Sie müssen Corona-bedingt mit 10,1 Mrd. Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen auskommen (-18,2% im Vergleich zu 2019). Bei den Flächenstaaten erleidet NRW mit 19,8% weniger Gewerbesteuereinnahmen den größten Rückgang. Bei den Stadtstaaten muss Hamburg mit 32,2% weniger haushalten. Über alle Steuern gerechnet, nahmen die Kommunen im Jahr 2020 genau 14,1% weniger Steuern ein.

Das verschärft die ohnehin angespannte Haushaltssituation der chronisch klammen Gemeinden. Die Stimmung der Kämmereien ist laut KfW-Umfrage auf einem 10-Jahrestief. Zwar hat sich der offizielle Investitionsrückstand im Jahresvergleich 20/21 nur um 1,4% auf 149 Mrd. Euro erhöht. Als diese Zahlen erhoben wurden, waren allerdings die gestiegenen Preise in der Baubranche und die Mindereinnahmen noch nicht absehbar bzw. bekannt. 46% der Kommunen erwarten daher nun einen deutlichen Anstieg des Investitionsstaus. 

Neue Einnahmequellen werden gesucht

Die im Zuge der Konjunkturerholung wieder steigenden Steuereinnahmen gleichen den Rückgang aber nicht aus. Nominal liegen die Einnahmen zwar fast wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Krise. Die höhere Inflation entwertet aber die Kaufkraft dieser Steuereinnahmen real. Die Haushaltssituation der Kommunen verschlechtert sich darum vielfach sogar, sie können real weniger investieren. 

Darum sind die Kommunen auf der Suche nach neuen Quellen für "Steuersubstrat". Vor diesem Hintergrund überrascht auch die jüngst erhobene Forderung des Deutschen Städte- und Gemeindebunds nach einer Paketsteuer für große Online-Unternehmen nicht. Diese Einnahmen sollen der Modernisierung der Innenstädte zugute kommen. Weitere Forderungen sind in Zukunft sehr wahrscheinlich. Neben neuen Steuern fordern die Kommunen auch mehr Fördergelder vom Bund. Eine Forderung richtet sich etwa explizit an mehr Unterstützung für den Ausbau des E-Ladenetzes. Auch bei der Energiewende fordern sie mehr Hilfe vom Bund.

Fazit: Der Investitionsstau wird trotz wieder steigender Steuereinnahmen größer. Das wird die Standort- und Wettbewerbsbedingungen vielerorts verschlechtern. Der Druck, neue Einnahmequellen anzuzapfen steigt in den Kommunen.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Das Beratungsgespräch in TOPS 2025: Terminvereinbarung

Banken im Check: Unterschiede bei Terminvereinbarungen und Datensicherheit

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Etliche Banken haben Nachholbedarf bei der Sicherheit und Transparenz in der Kundenkommunikation. Die Analyse der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz aus den Protokollen der Kunden beleuchtet die Kundenservice- und Sicherheitsstandards von Banken im deutschsprachigen Raum. Im Fokus stehen Online-Terminvereinbarungen, die Dauer der Rückmeldung, der Einsatz von E-Mail-Verschlüsselung sowie der Umgang mit Telefon- und Videokonferenzen.
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 12.12.2024

Dominion Energy Inc. – Kauf an Kursunterstützung

Der Kursrücksetzer bei Dominion Energy bietet technisch orientierten Anlegern eine gute Einstiegsgelegenheit. Rund 11,5% hat der Titel innerhalb von rund sechs Wochen verloren. Jetzt scheint ein günstiges Kaufniveau erreicht zu sein.
  • Fuchs plus
  • Wirtschaftlich komfortable Situation bei PNE

PNE: Stabil in schwierigem Umfeld

Die PNE AG ist ein deutscher Projektplaner und Windparkbetreiber mit Sitz in Cuxhaven. Das Unternehmen plant, baut und betreibt Windparkprojekte an Land (onshore) und auf See (offshore). Auch Dienstleistungen wie Windparkmanagement, Wartung und Instandhaltung bietet das Unternehmen an.
  • Fuchs plus
  • Ein Aktienkorb für nachhaltige und umweltfreundliche Energieunternehmen

Invesco Global Clean Energy ETF: Portfolio mit 110x Nachhaltigkeit

Der Invesco Global Clean Energy ETF ist ein Aktienkorb mit Anlagen in nachhaltige Energieunternehmen. Der Invesco Global Clean Energy ETF ist der günstigste ETF, der den WilderHill Index nachbildet, welcher Zugang zu Unternehmen weltweit bietet, die in den Bereichen umweltfreundliche und erneuerbare Energien sowie Technologien aktiv sind.
Zum Seitenanfang