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Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt

Integration: Zäh mit Hoffnungsschimmern

Flüchtlinge haben geringe Chancen, Qualifikationen zu erwerben. Was die Integration in den Arbeitsmarkt fördert und behindert.

Integration auf Helferniveau, Training on the job, Motivation statt Qualifikation...

Das ist die Standardperspektive für Flüchtlinge, die jetzt so langsam auf den Arbeitsmarkt drängen, und deren Arbeitgeber. Bundesweit geht es derzeit um 153.000 Menschen bei 2,68 Mio. Arbeitslosen insgesamt. Von 526.119 Anerkennungsverfahren hat das Bundesflüchtlingsamt BAMF bisher 207.808 (61%) positiv entschieden, 128.243 abgelehnt.

Größte Hürde: der Spracherwerb. Er gestaltet sich in der Regel zäh.

Damit ist eine hohe Betreuungsintensität im Betrieb vorgezeichnet. Zweite Hürde: der unbedingte Wille, Geld zu verdienen (weil die Bleibeperspektive meist unsicher ist). Er steht einer dualen Ausbildung regelmäßig im Weg. Das aber reicht am deutschen Arbeitsmarkt nicht für qualifizierte Jobs. Dritte Hürde: Ämtergänge, etwa zur Ausländerbehörde. Sie fressen – lokal durchaus unterschiedlich – viel Zeit und Nerven. Unternehmensvertreter sprechen von „zermürbend“. Hier brauchen Flüchtlinge einen betrieblichen Paten. Das referierte die designierte künftige Chefin des BAMF, Jutta Cordt, gestern beim Wirtschaftsethischen Frühstück der Evangelischen Akademie zu Berlin.

Den Arbeitgebern, zumindest in Berlin, stellt die Flüchtlingsexpertin ein gutes Zeugnis aus.

Sie berichtet von hohem Engagement und der Bereitschaft, Zugeständnisse zu machen. Vielfach geht der erste Weg über Praktika – als Vorstufe zu einer Ausbildung oder häufiger zu einem Anstellungsverhältnis für Hilfskräfte.

Interessierte Unternehmer können eine Reihe von Hilfsleistungen der Behörden in Anspruch nehmen.

Lohnkostenzuschüsse gibt es bis zu 50% für bis zu 12 Monate. Weiterbildungskosten werden übernommen. Es gibt Arbeitsentgeltzuschüsse bei weiterbildungsbedingten Ausfallzeiten und auch Nachhilfe für Auszubildende außerhalb der Ausbildungszeiten.

Fazit: Ein erstes Resümee wird sich erst nach etwa fünf Jahren ziehen lassen. Ob es relativ gut oder schlecht ausfällt, wird maßgeblich von der weiteren Situation der Wirtschaftslage und des Arbeitsmarktes abhängen. Eine Flaute hier wäre sicherlich ein kleines Desaster für die Integration.

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