Japan: Weiter wie bisher
Japans Notenbank ist seit Jahren damit beschäftigt, die Inflation nach oben zu bringen. Das Ergebnis lässt trotz hohen Einsatzes zu wünschen übrig.
Japans Notenbank bleibt bei ihrer expansiven Politik. Deren Einlagenzins steht weiter im Minus: Geldparken kostet also. Und der Zielsatz für die Rendite 10jähriger Staatsanleihen bleibt bei Null. Letzteres wird weiterhin mit einem Ankaufprogramm sichergestellt, das derzeit mit 80 Billionen Yen jährlich – das entspricht umgerechnet rund 55 Mrd. Euro monatlich – gefahren wird. Es kann nach Bedarf angepasst werden. Ziel ist, die Inflation auf einem Niveau bei 2% zu stabilisieren. Davon sind die aktuellen Daten noch weit entfernt. Zuletzt wurden 0,4% für Januar festgestellt, nach 0,3% und 0,5% in den beiden Vormonaten. Japan hat zuletzt im Frühjahr 2015 bei der Inflationsrate eine 2 vor dem Komma gesehen. Die Währungshüter setzen ihre Hoffnungen auf eine weitere Erholung vor allem am Arbeitsmarkt. Dort hat sich ein Aufwärtstrend stabilisiert. Dieser sollte den Preisen ein wenig Schub verleihen. Wesentliche Voraussetzung, dass diese Hoffnungen realisiert werden können, wäre eine moderate Bewertung des Yen. Er könnte den Export und damit die Beschäftigung weiter ankurbeln. Offenbar zielt die expansive Politik auf dieses Ergebnis. Allerdings sind die aktuellen Daten aus der Wirtschaft wenig verheißungsvoll: Die Ausgaben der Haushalte – das entspricht in etwa dem privaten Konsum – sind unverändert rückläufig. Die jüngste positive Zahl (Zuwachs) stammt vom April 2015. Die Auftragseingänge der Maschinenbauer deuten ebenfalls nach unten. Sie lagen zuletzt 8,2% unter dem Niveau des Vorjahres.
Fazit: Japan kommt kaum voran. Neue Impulse für den Yen sind nicht in Sicht.