Jetzt kommen die Telekommunikations-Fonds
Infrastrukturfonds stehen seit Neuestem im Fokus der Finanzwirtschaft. Das Vorbild kommt aus den Niederlanden.
Die Finanzwirtschaft ergreift in Sachen Infrastrukturfonds die Initiative. Noch in diesem Jahr will der aus dem Parkhaussegment bekannte Anbieter bouwfonds für institutionelle Anleger in Deutschland nach dem Vorbild seines holländischen Modells einen Fonds auflegen, der in Telekommunikationsinfrastruktur (TIF) investiert. Die Mindestanlagesumme beträgt 30 Mio. Euro, die Investitionsphase 3 Jahre, die Laufzeit etwa 10 Jahre. Die Exit-Konditionen sind – je nach Marktlage – verhandelbar. Angesprochen werden like-minded investors. Das sind Investoren, die aufgrund ihres regulatorischen Hintergrunds gleich „ticken“: Pensionskassen, Versicherer, Versorgungswerke. Das niederländische Vorbild erwirtschaftet bereits seit 2008 ca. 9% Rendite. Dem Betreiber gehören etwa 30% aller Sendemasten in den Niederlanden. Und genau in diese passive Telekommunikationsinfrastruktur soll weiter investiert werden: Kupfer-, Koaxial-, Glasfaserkabel, Sendemasten, Datenzentren sind die Bereiche, die in den Fonds Eingang finden. In der Gesamt-EU sind in den nächsten Jahren enorme Vorhaben zum Ausbau der digitalen Infrastruktur geplant. Deutschland hinkt bislang beim Ausbau der digitalen Infrastruktur hinterher. Die Pläne des zuständigen Ministers Alexander Dobrindt (CSU) versprechen einen Wandel. Entsprechende Projekte und Mittel zum Ausbau werden bereitgestellt. Deshalb werden noch weitere Anbieter dies als Chance begreifen und entsprechende Fonds auflegen.
Fazit: Naturgemäß sind in neuen Investmentsegmenten die institutionellen Anleger vorne weg. Erst im Nachgang folgen Produkte, die für Privatanleger aufgelegt werden. Wie schnell das geht, wird vom Erfolg der Vorreiter abhängen.