Der Aufschwung kommt zurück
Die Konjunktur hat zu Jahresbeginn entgegen allen Unkenrufen an Schwung gewonnen. Das schlägt sich in einer verbesserten Stimmung nieder.
Die aktuelle Konjunkturlage ist besser, als es die Berichterstattung darüber zeigt. Ursache sind die erheblichen Revisionen, die das Statistische Bundesamt Monat für Monat vornimmt. Grund dafür ist, dass seit einigen Jahren weniger Daten erhoben werden und die Statistiker deshalb mehr schätzen müssen. Monatszahlen führen immer häufiger in die Irre. Oft sind sie sehr ungenau, bleiben aber haften – die nachfolgende Revision nimmt kaum jemand wahr. So legten die Aufträge an die Industrie im Januar gegenüber Dezember um 0,5% zu. Zunächst war aber ein Minus von 0,1% ausgewiesen worden. Gegenüber Vorjahr gab es ein leichtes Plus von 0,3%. Aussagekräftiger sind die Quartalszahlen. Der Industrieumsatz lag im 1. Quartal 2016 um 1,9% höher als im 4. Quartal 2015. Statt erwarteter 0,3% oder 0,4% Zuwachs beim BIP rechnet das DIW mit 0,5% Plus. Die dauernden Revisionen hinterlassen ihre Spuren. So geht die OECD auf Basis der überholten Zahlen für 2016 von nur 1,3% Wachstum aus. Wir rechnen dagegen wie die meisten Wirtschaftsforscher mit mindestens 1,5%. Die real positiver zu bewertende Lage schlägt sich immerhin in den Konjunkturindizes nieder. Namentlich beim Mittelstand registrierten KfW-ifo sowohl bei der Einschätzung der aktuellen Lage als auch der Zukunftserwartung zuletzt eine Verbesserung. Der Verunsicherungsschub des Schlussquartals 2015 hatte mehrere Ursachen. Voran die verbreitete Irritation über die Lage der Weltwirtschaft (China) und die Auswirkungen der Zinsentwicklung (Fed). Laut KfW verblasst die Furcht vor einem Abschwung nach zwei sorgenvollen Monaten jetzt wieder.
Fazit: Der furiose Jahresauftakt bei Industrie, Handel und am Bau sorgt für Schwung. Lassen sie sich nicht erneut verunsichern!