Die schwachen Seiten
Die britische Wirtschaft liefert erneut widersprüchliche Signale. Manche Zahlen passen einfach nicht zusammen.
Die jüngsten Daten betonen die schwachen Seiten der britischen Wirtschaft. Der Arbeitsmarktbericht liefert widersprüchliche Hinweise mit einer weiter gesunkenen Arbeitslosenquote bei fallenden Löhnen. Das harmoniert schlecht mit der offiziellen Arbeitslosenquote von gerade noch 3%. Die auffällig hohe Zahl Arbeitsloser, die eine selbstständige Beschäftigung wählen, deutet auf verdeckte Arbeitslosigkeit. Zudem zeigen eine schwache Industrieproduktion und ein weiter abnehmender Außenhandel, dass sich die reale Wirtschaft – jenseits Finanzindustrie und der überhitzten Bautätigkeit – nicht sehr positiv entwickelt. So ist das monatliche Handelsdefizit zuletzt von 9,2 Mrd. Pfund auf 9,4 Mrd. Pfund weiter gestiegen, statt auf 8,9 Mrd. Pfund zurückzugehen. Hintergrund war ein neuerlicher Exporteinbruch um 6,3% gegenüber dem Vorjahr. Die Bank of England dämpfte mit ihrem jüngsten Inflationsbericht die starken Zinserwartungen: Eine Heraufsetzung wird es trotz einer leicht erhöhten Wachstumsprognose im laufenden Jahr kaum geben.
Fazit: Wir halten die Ungleichgewichte der UK-Wirtschaft für unverändert problematisch.