Drang nach draußen
Das verlangsamte Wachstumstempo Chinas drückt auch den Außenwert des Renminbi nach unten.
Chinas Wachstum geht weiter zurück. Die erste Schätzung für das erste Quartal lautet auf 7,4% BIP-Zuwachs nach 7,7% im 4. Quartal 2013 (jeweils bezogen auf den Vorjahreszeitraum). Der Trend weist weiter nach unten. Der Einkaufsmanager-Index der staatlichen Statistiker stand zuletzt mit 50,4 Punkten gerade noch oberhalb, das von der HSBC gelieferte Gegenstück mit 48,3 Punkten unterhalb der roten Linie zwischen Expansion und Kontraktion. Die Differenz ist erklärlich. Die HSBC-Statistiker konzentrieren sich stärker auf die exportorientierten Unternehmen. Das staatliche Pendant ist breiter aufgestellt und reflektiert den Binnenmarkt stärker. Die Abweichung spiegelt die Verlagerung vom Export zur Binnennachfrage bei nachlassender Dynamik. Der Saldo der Handelsbilanz drehte per März von umgerechnet etwa -17 Mrd. Euro auf +5,7 Mrd. Euro zwar ins Positive. Allerdings fiel das Volumen weiter. Die Exporte gingen um 6,6%, die Importe um 11,3% gegenüber Vorjahr zurück. Die Zuwachsraten der Industrieproduktion haben sich zwischen 8,5% und 9% eingependelt. Mehr Dynamik gibt es beim Einzelhandel. Dessen Umsätze legen immer noch zweistellig zu. Zuletzt – per März – ging es um 12,2% nach 11,8% im Vormonat nach oben. Der Yuan hat unterdessen nachgegeben. Zum Dollar ist im 1. Quartal fast die gesamte Aufwertung des Jahres 2013 verlorengegangen. Dahinter dürfte der Druck der in China festgehaltenen Anlagen stecken. Mit jedem Liberalisierungsschritt finden neue legale, halb-legale und illegale Kanäle zu den internationalen Märkten und üben Druck auf den Yuan-Kurs aus.
Fazit: Solange der Abwertungstrend keine Stabilitätsprobleme bringt, dürften ihn die Behörden akzeptieren. Der zyklische Effekt auf die Exporte ist willkommen.