Es geht weiter abwärts
Es wird immer deutlicher, dass Japan vor einer schweren Finanzkrise steht. Nur ein konjunkturelles Strohfeuer überdeckt die Misere noch, die aus den Daten klar herauszulesen ist.
Die Monatsdaten per April brachten das 22. monatliche Defizit in der Handelsbilanz in Folge. Mit 808 Mrd. Yen – etwa 6 Mrd. Euro – lag es klar über den Erwartungen. Diese betrugen 630 Mrd. Yen oder rund 4,5 Mrd. Euro. Immerhin legte der Export weiter zu, vor allem in die EU (+12,7%). Die Exporte in die USA entwickelten sich mit +1,9% (jeweils zum Vorjahresmonat) dagegen eher schwach. Damit verfestigt sich die Einsicht, dass die Politik des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe vor dem Scheitern steht. Ohne Reformen und Liberalisierung der japanischen Märkte läuft Japan weiter auf eine schwere Finanzkrise zu. Die strukturellen Probleme Japans werden durch Abes Politik der konventionellen Stimulierung mithilfe lockerer Geldpolitik – Nullzinsen und Devisenmarktinterventionen gegen die eigene Währung – sowie neuen Ausgabenprogrammen des Staates nicht behoben.
Fazit: Shinzo Abes Wirtschafts- und Finanzpolitik führt Japan immer tiefer in die Misere. Sie wird bislang nur durch das Strohfeuer der fiskalisch angeschobenen Nachfrage überdeckt.