FAZ schafft Turnaround
Die FAZ hat Jahre mit Verlusten hinter sich. Doch jetzt scheint der Turnaround geschafft.
Endlich mal gute Nachrichten aus dem Mediensektor. Das konservative Leitmedium FAZ ist auf Erholungskurs. Nach 14 dürren Jahren entweder hart am Rande oder – seit einigen Jahren – direkt und kräftig in den Miesen (5 Mio. und mehr Euro), dreht die Bilanz. Der seit Anfang 2014 amtierende Verlagsleiter Thomas Lindner hat nach unseren Informationen für 2015 ein satten zweistelligen Gewinn von über 15 Mio. Euro eingefahren – trotz hoher Abfindungszahlungen wegen personeller Einsparungen (vor allem im Verlag, aber auch in der Redaktion). Die Auflage hat sich stabilisiert. Der Verlag gibt die Parole aus: Der Turnaround ist (endlich) geschafft. Dazu kommt in diesen Tagen ein neues kostenpflichtiges Digitalangebot namens „F.A.Z.PLUS“ auf den Markt, erst für Mobilgeräte, ab Sommer für PC. Der Gewinnschub kommt nicht nur aus der langsamen Wiederbelebung des Anzeigengeschäfts, sondern auch aus Magazinangeboten des Verlags. Hier allerdings mischt das Qualitätsblatt inzwischen redaktionelle und Werbetexte bzw. Werbeangebote. Ein neues zusätzliches Monatsmagazin, FAZ-getextet, ist in der Mache.
Fazit: Noch ist der Qualitätsjournalismus nicht am Ende. Langsam akzeptiert das Publikum, dass auch Angebote im Internet Geld kosten.