Eine Prognoseanhebung des weltweiten Wirtschaftswachstums sorgt für einen Aufwärtsschub an den Märkten. Die Weltbank erwartet in einer neuen Studie für 2014 für die globale Wirtschaft ein Plus von 3,2%. Das wäre der stärkste Anstieg seit 2010. Als Grund sieht die Weltbank eine stärkere Konjunkturerholung in der Eurozone und den USA. Bisher lagen die Schätzungen bei einem Wachstum von 3%. Doch auch die weiter attraktive Bewertung europäischer Aktien lockt Anlagegelder in die Märkte Europas. So findet die US-Bank Goldman Sachs europäische und deutsche Aktien nach wie vor preiswert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei den deutschen Bluechips liegt bei moderaten 12. Bessere Wachstums- und Gewinnaussichten treiben also die Aktien an. Der Übergang der Hausse von einer durch niedrige Zinsen und große Liquidität getriebenen Entwicklung in eine durch steigende Unternehmensgewinne und bessere realwirtschaftliche Daten untermauerte Bewegung könnte gelingen. Die Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone bestätigen den Trend zur Besserung. Diese legte im November um 1,8% zu und glich damit die Einbußen der beiden Vormonate aus. Damit stieg die Produktion des industriellen Sektors so stark wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Positiv überraschte der US-amerikanische Einzelhandel. Hier ging es im Dezember um 0,2% nach oben. Dies lässt Befürchtungen über ein schlechteres Weihnachtsgeschäft in den Hintergrund treten. Die US-Arbeitsmarktdaten sorgten dagegen für Verunsicherung. Vor allem die neu geschaffenen Stellen geben Börsianern Rätsel auf. Statt der erwarteten knapp 200.000 neuen Jobs waren es nur 74.000. Das verfehlte die Erwartungen deutlich. Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Dennoch richten Investoren ihren Blick immer wieder auf die aktuelle Zahl. Den Händlern geht es ohnehin mehr um einen Anlass für Bewegungen an den Märkten, auf die sie spekulieren können, als um fundamentale Trends. Andererseits ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt zentral für die Notenbankpolitik der Fed. Sie hat bereits mit der leichten Drosselung ihrer monatlichen Staatsanleihen-Käufe begonnen. Viele Marktteilnehmer erwarten ein Ende von QE3 im Laufe des Jahres. Von der Quartalsberichtssaison kommen bisher gemischte Zeichen. So verfehlte der Aluminiumproduzent Alcoa die Markterwartungen beim Gewinn pro Aktie. 6% verlor der Titel am folgenden Handelstag. Die Zahlen der großen Finanzinstitute JP Morgan und Wells Fargo trafen hingegen die Markterwartungen.
Fazit: Der Markt will die 10.000 Punkte-Marke im DAX sehen. Danach wird es spannend. Neue Rekordstände könnten Folgekäufe nach sich ziehen. Oder die heiß gelaufene Rally fällt in sich zusammen und der DAX unter 9.300 Zähler. Die Chancen sehen wir bei 50:50. Wir steigen auf dem aktuellen Niveau nicht mehr ein, sondern sichern unsere Positionen durch angepasste Stoppkurse ab. Oberhalb von 9.300 DAX-Punkten bleibt der Markt aber im Rally-Modus.