Geldpolitik indirekt gelockert
Chinas Konjunktur hält Kurs. Die Wirtschaft des Landes hat im 1. Quartal 6,8% BIP-Zuwachs zum Vorjahr erzielt. Sie lag damit exakt im Plan – entsprechend den vor wenigen Wochen beschlossenen politischen Vorgaben.
Zudem kommt der Umbau der Wirtschaft voran. Es geht weg von der bisher dominierenden Exportorientierung hin zu einer stärkeren Binnennachfrage durch höheren privaten Konsum. Der Konsum hat die Investitionen bereits als Treiber der Binnennachfrage und des Wachstums zumindest in diesem Quartal abgelöst.
Wachstum in der Produktion wird schwächer
Die gerade veröffentlichten Daten zu Industrieproduktion und Umsätzen im Einzelhandel per März unterstreichen die Verschiebung. Die Produktion lag per März mit 6% Zuwachs zum Vorjahr auf dem Niveau des 2. Halbjahres 2017, aber weit unter Raten früherer Jahre nahe oder über 10%. Demgegenüber halten sich die Zuwächse der Einzelhandelsumsätze mit 10,1% zum Vorjahr auf dem seit Mitte 2015 erkennbaren Niveau von 10% bis 11%.
Der Mindestreservesatz wurde um einen Prozentpunkt zurückgenommen. Hier machen sich die Risiken des Handelskrieges mit den USA bemerkbar. Die Banken müssen jetzt relativ zum Einlagenvolumen weniger Zentralbankgeld anschaffen. Das senkt die Kosten der Bereitstellung von Kredit. Er ist also als expansiver Impuls zu interpretieren. Offenbar liegt der Führung daran, der Konjunktur zusätzlichen Schwung zu geben.
Fazit: Die indirekte Lockerung schwächt den Yuan. Dieser war allerdings zuletzt ziemlich stark.
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