Marokko hat offenbar mit seiner neuen Verfassung die Unruhen von 2011 gut überstanden. Dabei gab der König Rechte ab, die vor allem das Parlament und die Regierung stärken. Ergebnis dieser Politik ist eine für arabische Verhältnisse bemerkenswert stabile Entwicklung. Sie ermöglicht beachtliche wirtschaftliche Erfolge. Marokko gehört zu den reicheren Staaten Nordafrikas. Und das, obwohl das Öl- und Gasgeschäft nur eine Nebenrolle spielt. Die Förderung deckt weniger als 20% des eigenen Bedarfs. Die Stützen der marokkanischen Wirtschaft sind die Landwirtschaft und der Bergbau. Die wichtigsten privaten einheimischen Unternehmen konzentrieren sich auf die Branchen Banken, Telekom und Baustoffe, namentlich die Zementproduktion. Auf dieser Grundlage erreichte das Land in den letzten Jahren einen relativ stabilen Wachstumstrend um 5%. Er wird dem jüngsten Ausblick des IWF zufolge auch in den nächsten Jahren anhalten.
Fazit: Marokko hat interessante Perspektiven dank einer engen Bindung an die EU. Ein Assoziierungsabkommen schafft weitgehende Zugangsmöglichkeiten zu den europäischen Märkten. Das Land bietet sich damit als Standbein im arabischen Raum an. Von den anderswo akuten Problemen ist es weitgehend frei.