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Ein anderer Blick auf die Staatsschulden

Italien steht bei den ehrlichen Schulden solider da als Deutschland

Luxemburg ist Europas am stärksten verschuldeter Staat. Das Großherzogtum hat enorme Zusagen an Sozialleistungen an seine Bürger gemacht. Doch dieser gewaltige Verschuldungsbrocken liegt wie beim Eisberg unter Wasser. Bei diesem Blick auf die Staatsschulden überrascht ein weiterer EU-Staat – aber positiv.

Selbst in der besten aller Welten wirken Europas Staaten finanziell stark angeschlagen. Beste aller Welten heißt: Nullzins, demographisch vorteilhafte Bevölkerungszusammensetzung und ein konjunkturelles Ausnahme-Umfeld.

Der „ehrliche" Schuldenstand beträgt in der EU 27 satte 217% des BIP. Er setzt sich zusammen aus Altschulden und gesetzlich gesicherten Versprechen für Rente, Pensionen, Gesundheit, Pflege – die „impliziten" Schulden. Dies ist der untere Teil des Eisbergs, der unter Wasser liegt. Die ausgewiesenen Schulden betragen allein 12,6 Billionen Euro.

Üppige Versprechungen von Luxemburg

Schlusslicht ist Luxemburg. Nach den Berechnungen der Ökonomen Fabian Peters und Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg für die Stiftung Marktwirtschaft hat der Mini-Staat seinen Bürgern üppige Versprechungen in Höhe von 895% des luxemburgischen BIP gemacht.

Nur ein Staat in Europa ist fiskalisch nachhaltig unterwegs: Kroatien. Das Land verbucht unter Einrechnung der Zusagen an die Bürger einen dauerhaften Überschuss. Deutschland liegt mit 146% hinter Italien mit 130%. Im Stiefelstaat sind zwar die expliziten Staatsschulden hoch (132%) – aber Rom macht seinen Bürgern überhaupt keine einklagbaren Versprechungen. (Sofern die jüngste Rentenreform zur Anwendung kommt).

Frankreich bereitet Sorgen

Sorgen bereitet Frankreich. Die ausgewiesene Staatsschuld beträgt 97% vom BIP, die Versprechungen summieren sich auf weitere 153%. Und der laufende Haushalt weist selbst nach Abzug des Schuldendienstes eine Lücke von 1,3% vom BIP aus. Zum Vergleich: Deutschland hat einen Überschuss von 2,20%. Dieser Primärüberschuss ist besonders wichtig, wenn die Zinsen wieder steigen. Er ist ein Puffer gegen höherer Zinsausgaben. Der fehlt Paris.

Auch das auf sich gestellte Großbritannien steht schlecht da. 88% explizite Schuld, 210% für gemachte Versprechen und ein Primärüberschuss von nur 0,54% machen die Insel finanziell sehr anfällig. Zumal UK beständig ein sattes Minus in der Handelsbilanz einfährt und auf Finanzierung durch das Ausland angewiesen ist.

Fazit: Die nächste Wirtschafts- (und Finanzkrise) kommt bestimmt. Halb Europa ist dann finanziell Land unter. Und die EZB hat bisher nichts mehr nachzulegen.

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