Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1314
Konjunktur schwächt sich ab

Klare Abschwächung

Die Konjunkturprognosen der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute läuft erstmals seit längerem wieder stärker auseinander. Mit einer Abschwächung rechnen alle, aber das ifo-Institut geht von einem stärkeren Rückgang aus, als die anderen...

Die Konjunkturprognosen der großen Wirtschaftsforschungsinstitute laufen inzwischen kräftig auseinander. Das zeigt die aktuelle Prognose des ifo-Instituts heute (Donnerstag). Die Münchner Konjunkturforscher taxen ihre Erwartungen für das deutsche BIP-Wachstum für 2019 nochmal deutlich nach unten. DIW und IfW sind dagegen viel optimistischer (vgl. Tabelle). Die EZB hat heute ihre Wachstumsprognose für die Eurozone um 0,1% auf 1,7% für 2019 reduziert.

Reduzierte Konjunkturerwartungen

Für 2019 haben alle drei Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Konjunkturerwartungen reduziert. Aber das ifo-Institut rechnet für das nächste Jahr entgegen bisheriger (zuvor schon gesenkter) Annahmen nun nochmal mit einem geringeren Wachstum. Das erwartete Plus wurde um 0,8% auf nur noch 1,1% reduziert. DIW und IfW verringern aber nur leicht um 0,3% und 0,2%.

Vor allem unterschiedliche Erwartungen für die Entwicklung des Autosektors begründen die Prognosen. DIW und IfW rechnen für 2019 mit starken Nachholeffekten. 2018 waren viele Fahrzeuge nicht verfügbar, weil sie erst nach dem neun Prüfzyklus WLTP getestet werden mussten. Das ifo-Institut glaubt dagegen nicht, dass die Konsumenten im nächsten Jahr deutlich mehr Fahrzeuge kaufen werden. Denn die Nachfrageabschwächung begann in Deutschland schon Anfang des Jahres, lange vor der Umstellung des Prüfzyklus. Auch in China und den USA geht die Nachfrage zurück. Die Autoindustrie hat offenbar ihren zyklischen Höhepunkt überschritten – ganz abgesehen von den hausgemachten Abgasproblemen.

Erwartung eines staatlichen Konjunkturimpuls 

Einig sind sich die führenden Institute darin, dass es einen kräftigen staatlichen Konjunkturimpuls geben wird. Etwa 245 Mrd. Euro werden Investitionsausgaben und Beitragssenkungen ausmachen. Das sind immerhin 0,7% des BIP, das wird die Konjunktur stützen. Die staatlichen Überschüsse werden zurückgehen. Sie sinken vom Rekordwert von 54 Mrd. Euro in diesem Jahr, auf 32,5 Mrd. 2019 und 27 Mrd. Euro 2020.

Die Arbeitslosenquote wird 2019 laut ifo auf 4,9% sinken, 2020 sogar auf 4,7%. Hier wirkt vor allem der demographische Effekt, dass jährlich etwa 225.000 Menschen mehr aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden als hinzukommen. Die Lohnabschlüsse werden 2019 bei etwa Plus 3% liegen und den privaten Konsum stärken. Ein Sondereffekt sind die unüblich vielen Arbeitstage im Jahr 2020. Sie verstärken das Wachstum um 0,3%.

Fazit:

Der Konjunkturschwung lässt allmählich nach – auch in den USA und China. Die Autobranche hat einen signifikanten Einfluss auf das gesamte deutsche BIP und wird „Frühindikator" sein. Und ein guter Teil der heute für 2020 erwarteten Belebung wird allein auf statistische Effekte zurück gehen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Hot Stock der Woche

Evotec mit Kurseinbruch

Kursrückgang © Looker_Studio / stock.adobe.com
Kurseinbruch bei Evotec. Auslöser sind schlechte Zahlen, ein Chefwechsel und ein fehlender Ausblick auf 2024. FUCHS-Kapital klärt, was Anleger nun tun sollten.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 25.04.24

Volkswagen an Dreifach-Unterstützung

Volkswagen © Sina Schuldt / dpa / picture alliance
Fundamental ist die Aktie von VW aussichtsreich. Nun kommt auch ein charttechnisch interessantes Kaufsignal dazu. Wer jetzt an der Dreifach-Unterstützung kauft, hat gute Chancen auf einen zügigen Kursgewinn.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 38

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Warum die Aktienrente zum Gamechanger werden könnte

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Die gesetzliche Rentenversicherung wird wieder mal reformiert. Das Umlagesystem soll durch eine Aktienrente stabilisiert werden. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 38. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Folgen die Aktienrente für das Rentensystem, aber auch für den Kapitalmarkt hat.
Zum Seitenanfang