Konjunkturprogramm
Ein umfangreiches Investitionsprogramm für die Infrastruktur soll Chinas Konjunktur wieder auf Trab bringen.
Die Führung in Peking hat nun doch auf die Abschwächung der Konjunktur reagiert und ein neues Programm mit stimulierenden Maßnahmen beschlossen. Direkte Wirkung dürften die geplanten Investitionen in die Verkehrswege im Tal des Jangtse-Flusses haben. Sie werden Shanghai mit einem großen Teil des Inlands verbinden. Der Korridor erschließt elf Provinzen, die zusammengenommen etwa 40% des chinesischen BIP erwirtschaften. Eisenbahnstrecken und Straßen sollen zu einem zusammenhängenden Verkehrsnetz verbunden werden. Hinzu sollen neue Flugplätze kommen. Sie sollen offenbar durch die Emission von Yuan-Anleihen finanziert werden. Das Investitionsvolumen liegt bei etwa 20 Mrd. Euro. Zudem sollen auch die lokalen und regionalen Regierungen und Instanzen ihre Ausgaben hochfahren. Parallel hat die Zentralbank den Satz für das Mindestreserve-Soll mit dem Ziel gesenkt, Kreditvergaben an Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sowie den Agrarbereich zu verstärken. Steuersenkungen zielen ebenfalls auf den KMU-Sektor. Probleme und Risiken sind im Immobilienbereich zu erkennen. Eine Abkühlung des überhitzten Marktes ist unübersehbar. Das Umsatzwachstum ist von rund 28% auf etwa 17% im Zeitraum 1. Quartal 2013 zu I/2014 gefallen. Das ist ein scharfer Einbruch – auf sehr hohem Niveau. Das Risiko besteht in Rückwirkungen auf den Finanzsektor (faule Kredite).
Fazit: Die Führung in Peking will das Wachstum hochhalten; nicht zuletzt, weil wirtschaftliche Stärke auch als Machtinstrument gebraucht wird.