(Lange) Globalisierungspause
Der Handel ist von 61% des Welt-BIP 2008 auf jetzt 58% gefallen. Der Anteil der Zwischenimporte am weltweiten BIP ging seit 2008 von 19% auf 17% zurück. Der Anteil der Multis an den weltweiten Gewinnen aller börsennotierten Unternehmen ist von 33% im Jahr 2008 auf 31% gesunken. Die langfristigen grenzüberschreitenden Direktinvestitionen (FDI) aller Unternehmen sanken von 3,5% des weltweiten BIP (2007) auf 1,3% im Jahr 2018. Grenzüberschreitende Bankdarlehen gingen von 60% des BIP (2006) auf zuletzt rund 36% zurück. Die britische Wirtschaftszeitschrift Economist hat diese Zahlen zusammengestellt. Zum Vergleich: Das Welt-Sozialprodukt stieg von 2008 bis 2018 um 37% von 63,7 auf 87,5 Billionen USD.
US-Präsident Donald Trump forciert die Entwicklung
Unter Trump steigen die Zölle. US-Konzerne kappen ihren Auslandsinvestitionen. Hinzu kommt die Re-Regionalisierung von Regelwerken. Es setzt sich – auch in Deutschland – die Ansicht durch, dass Investoren (China) unterschiedlich behandelt werden sollten. Die Steuersysteme entwickeln sich auseinander. Ebenso wie die Regelungen zum Datenschutz. Überall gilt längst das Motto: Unser Land zuerst.
Re-Regionalisierung
Die USA provozieren zudem, dass sich ihre Verbündeten abkoppeln. Auch das trägt zur Re-Regionalisierung bei. Die Eingriffe der Amerikaner in ausländisches Recht sind (zu) gravierend. Als Waffe gilt das US-Exportkontrollrecht. Es reicht, wenn eine Technologie, Software oder ein Vorprodukt aus den USA stammen. Dann verlangen die Amerikaner eine Ausfuhrgenehmigung – egal wo das ausführende Unternehmen sitzt. Die Schwelle liegt gewöhnlich bei 25% (de-minimis-Regelung). Oder eine Person in einem Partnerunternehmen steht in den USA auf der schwarzen Liste. Auch dann sind wirtschaftliche Kooperationen verboten. Bei Nichtbeachtung wird US-Unternehmen einfach das Geschäftemachen mit einer betroffenen Firma untersagt. Oder deren Geschäftsführer wird bei einer Reise in die USA verhaftet.
Die bezeichneten Entwicklungen treiben regionale Emanzipationsbestrebungen von den USA an. Im Zahlungsverkehr ebenso wie beim Militär. Es werden sich neue regionalen Verbundräume etablieren. In Asien ebenso wie in Europa und den USA. Das fördert die Verbreitung des Euros und wendet sich gegen den US-Dollar als Welthandelswährung.
Fazit:
Wandel durch Handel wird eingeschränkt. Das nützt China. Die Amerikaner werden also auch einen politischen Preis zu zahlen haben.