Weiterhin bestimmen politische Nachrichten das Geschehen an den Märkten. Die Tagesschwankungen nehmen zu. Beim DAX lag die Handelsspanne der letzten Tage selten unter 150 Punkte. Eine klare Richtung ist nicht erkennbar. So schwankte der DAX im Wochenvergleich zwischen 9.400 und 9.600 Zähler und strapaziert damit die Nerven so mancher Marktteilnehmer. Auch jenseits des Atlantiks geht es mit den großen Aktienindizes nicht voran. Vor allem hoch bewertete Technologie-Aktien leiden weiterhin unter Gewinnmitnahmen.
Daneben bestimmen Sondersituationen die Kursentwicklung von Einzelwerten. So endete die sechsmonatige Haltefrist von Twitter-Aktien. Rund 480 Millionen Twitter-Aktien sind damit zusätzlich für den freien Handel zugelassen. Infolge dessen verlor der Kurs der Twitter-Aktie bis zum Handelsende rund 18% und schloss auf einem Allzeit-Tief bei 31,85 USD. Kurz nach Weihnachten wurden für Twitterpapiere noch rund 75 USD bezahlt.
Aus der Realwirtschaft mehren sich hingegen die Zeichen für einen Aufschwung. Vor allem die sinkende Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten und der deutliche Anstieg der neu geschaffenen Stellen sprechen dafür, dass die wirtschaftliche Erholung in den USA so langsam an Fahrt gewinnt.
An der Börse wurden diese guten Nachrichten jedoch erst einmal mit Vorsicht aufgenommen. Anleger und Investoren rechnen nun wieder mit einem schnelleren Ausstieg der Fed aus der weiterhin sehr expansiven Geldpolitik. Auf lange Sicht sollten die positiven Folgen eines anziehenden Konjunkturklimas jedoch den Markt eher beflügeln.
Angesichts des steigenden Eurokurses gegen den US-Dollar blickten Anleger gespannt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Viele Unternehmen begründeten schlechtere Quartalsausweise mit der Stärke des Euro. Dieser belastet exportabhängige Unternehmen.
Eine Leitzinssenkung oder andere stimulierende Nachrichten durch die EZB gab es jedoch wie erwartet nicht. Schließlich mehren sich auch in Europa die Anzeichen auf eine Verbesserung der konjunkturellen Lage. So stieg beispielsweise der ifo-Geschäftsklimaindex für Europa von 110,6 auf 111,3 Punkte weiter an. Er notiert nun bereits seit dreizehn Monaten über der Marke von 100 Zählern.
Fazit: In der aktuellen Schaukelbörse sollten sich Anleger vorerst zurück halten und nicht zu hektischem Aktionismus neigen. Der seit Monaten anhaltende Seitwärtsmarkt ist unverändert intakt. Rücksetzer in Bereiche von 9.200 bis 9.000 Punkten können zum Aufbau von Positionen genutzt werden. Solange jedoch der Markt immer wieder am Widerstandsniveau von 9.800 Zählern scheitert, bleiben höhere Notierungen erst einmal Wunschdenken.