Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1329
Neuer Bundeshaushalt sorgt für Konjunkturimpulse

Nachholeffekt ab Jahresmitte

Die Konjunkturdelle im 1. Halbjahr wird im 2. Halbjahr wieder von einer Forstsetzung des Aufschwungs abgelöst werden – vorausgesetzt, die Finanzmärkte werden nicht zum Stolperstein. Einer der Gründe für die Delle ist die lange Zeit ohne Bundesregierung.

Die Konjunkturdelle im 1. Halbjahr wird ab dem Sommer ausgebeult. Im 1. Quartal nahm das deutsche BIP gegenüber dem Vorquartal nur um 0,3% zu. Im 2. Quartal rechnet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bereits mit 0,5 %. In den nächsten Quartalen könnten es wieder 0,7% sein wie im 4. Quartal 2017.

Die langen Regierungsverhandlungen haben die Wirtschaft im 1. Quartal ausgebremst. Seit Jahresanfang wurden die Mittel des Bundes aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung ohne neue Haushaltsbeschlüsse abgerufen. So wurde allein im April die Bundesschuld um knapp 19 Mrd. Euro auf 1.067 Mrd. Euro abgebaut.

Investitionen gebremst

Die Ausgaben-Zurückhaltung bremste die Investitionen. Denn die vom Bund angekündigten Milliarden für die Kommunen und Bundesländer wurden nicht ausgezahlt. Damit fehlte es an der Umsetzung der geplanten Investitionen.
Im Juli wird der neue Haushalt in Kraft treten. Die Auszahlungen werden im vollen Umfang erst nach den Sommerferien erfolgen. Dann können auch Länder und Kommunen mit einem Dreivierteljahr Verspätung in die Kasse greifen.

Zusatzimpulse 2018/19

Außerdem wird es Zusatzimpulse geben. Bereits ab August wirkt die kräftige Rentenerhöhung. Ab Januar 2019 sorgen die Senkungen der Sozialbeiträge (Arbeitslosigkeit, Krankenversicherung) für einige Mrd. Euro zusätzlich in den Kassen der Arbeitnehmer. Das wird den Konsum weiter stimulieren; zumal in diesem Jahr mit wieder 500.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen gerechnet wird.

Die Anhebung der Wachstumsprognose 2019 von 1,7% auf 2,2% baut darauf. Dennoch geht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit seiner Prognose an den oberen Rand des Erwartbaren. Kommt das Wachstum nicht oder verspätet in Fahrt, ist Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) plötzlich zu Einsparungen gezwungen (FB 3.5.).

Möglicher Stolperstein sind wie so oft die Finanzmärkte. Die Situation ähnelt der von 2008: der Welthandel zieht an (FB vom 28.5.), die Wirtschaft wächst auf breiter Front – und die Verschuldung ist so hoch wie nie. Zudem sind Europas Banken – voran Italiens – alles andere als solide aufgestellt. Jetzt zieht die Inflation in Deutschland an, und die EZB wird ihre Anleihenkäufe im Sommer beenden. Da ist schnell ein Fehltritt gemacht.

Fazit:

Rein realwirtschaftlich betrachtet, bleibt es bei einer soliden konjunkturellen Entwicklung.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BAG-Urteil zu Spät-Ehe und Mindestehe-Dauer bei Betriebsrenten

Missbräuchliche Gestaltung bei der Betriebsrente?

Außenaufnahme BAG © 2023 Das Bundesarbeitsgericht
Eine Betriebsrente sichert leitenden Angestellten und Vorständen und ihren Lebenspartnern ihren Lebensstandard im Alter. Deshalb sind entsprechende Verträge mit ihren Klauseln genau anzuschauen und zu prüfen. Das Bundesarbeitsgericht hat zur sogenannten „Spät-Ehe“ und zur „Mindestehe-Dauer“ geurteilt.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof hat zur Versteuerung von Earn-Out-Klauseln entschieden

Earn-Out-Klauseln: Steuer-Zeitpunkt geklärt

Bundesfinanzhof © dpa
Bei Betriebsveräußerungen werden immer öfter Earn-Out-Klauseln vereinbart. Bei denen hängt die Höhe des Kaufpreises von der Entwicklung des Unternehmens ab. Ungeklärt war bisher, welcher Zeitpunkt für die Besteuerung relevant ist. Der Bundesfinanzhof hat jetzt zwischen Verkaufszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt entschieden.
  • Neue Schulden für innere Sicherheit gefordert

SPD will Sondervermögen für Inneres

Geschäftsmann mit Diagramm © fotogestoeber / stock.adobe.com
Der Bericht zur Kriminalstatistik Deutschland war "erschütternd". Das hat die verantwortliche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) konstatiert. Nun fordert die SPD ein Sondervermögen für die Innere Sicherheit.
Zum Seitenanfang