Neueinschätzung
Die Schwellenländer bekommen schlechte Noten vom IWF. Warum sie dennoch attraktiv wirken.
Der Frühjahrsausblick des IWF bestätigt die schlechteren Aussichten der Schwellenländer. Abwärtsrevisionen der Wachstumsschätzungen sind die Regel. Schwache Rohstoffpreise, die nachlassende Nachfrage Chinas und vor allem die von den USA ausgehende Welle steigender Zinsen verschlechtern die Rahmenbedingungen. Die Finanzmärkte liefern jedoch ein gegensätzliches Signal. Die Aktienkurse der Emerging Markets sind in den letzten drei Monaten teilweise rasant gestiegen. Viele Währungen haben zuletzt wieder zugelegt. Die Kapitalströme haben sich erneut gedreht. Hintergrund ist die Korrektur der übertriebenen Erwartungen in Bezug auf Konjunktur, Währung und Zinsen in den USA. Dadurch wirken die Emerging Markets wieder attraktiver.
Fazit: Die Lage der Emerging Markets hat sich (noch) nicht verbessert; es sind aber neue Chancen erkennbar. Vor allem Exporteure von Investitionsgütern könnten von verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten profitieren.