Risikofaktor Ukraine
Das Wachstum in der Eurozone zieht langsam weiter an, die Deflationstendenzen schwächen sich ab, der Euro sollte seinen Höhepunkt dennoch gesehen haben.
Der Konjunkturtrend der Eurozone ist weiter positiv. Das Deflationsgerede dürfte nachlassen. Aktuell hat die Inflationsrate wieder leicht von 0,5% auf 0,7% angezogen. Noch fehlt dazu allerdings die regionale Verteilung. Wir erwarten das unveränderte Muster mit steigenden Preisen in den wachstumsstärkeren Staaten insbesondere im Norden und negativen Raten dort, wo Anpassungsbedarf besteht – also vornehmlich im Süden der Eurozone. Die sektorale Verteilung zeigt die schwächsten Daten bei den Industriegütern. Die dem Konsum näher stehenden Komponenten legen etwas kräftiger zu. Die EZB wird sich allenfalls zu symbolischen Handlungen aufraffen – sofern geldpolitisch überhaupt etwas passiert. Die Industrieproduktion hat per Februar (+0,2%) den schwachen Start im Januar (-0,2%) ausgebügelt. Sie liefert ein Jahresplus von 1,7%. Die Handelsbilanz der Eurozone weist nicht nur wieder ein ordentliches Plus aus, das Handelsvolumen wächst auch. Die Exporte legen zu und schaffen Beschäftigung. Entsprechend ist auch der Einkaufsmanagerindex insgesamt weiter positiv und weist auf weiteres Wachstum hin. Unterdessen wird deutlicher, dass die Krise um die Ukraine die europäische Wirtschaft in erster Linie über steigende Energiepreise treffen könnte. Der direkte Handel mit Russland ist zu gering, um große Wirkung zu entfalten.
Fazit: Jenseits der Unsicherheiten um den Ukraine-Konflikt bleibt die Erholung der Eurozone intakt. Die EZB wird vor allem den Außenwert des Euro im Auge behalten. Dieser sollte allerdings seinen Höhepunkt gesehen haben.