Schwacher Binnenmarkt
Die expansive Politik deckelt den Yen. Und Japan leidet weiter an seiner demographischen Struktur.
Die gute Nachricht zuerst: Japan ist noch nicht dauerhaft von Kapitalimporten abhängig. Das hätte die extrem hohe Staatsverschuldung – sie liegt bei 250% vom BIP – untragbar gemacht. Aufgehoben ist die Gefahr damit nicht. Wegen Überalterung und Bevölkerungsrückgang ist es aus Sicht der japanischen Unternehmen nicht mehr sinnvoll, im Inland zu investieren. Die private Nachfrage fällt im langfristigen Trend. Das Arbeitsangebot schrumpft. Standorte und Märkte in den südostasiatischen Emerging Markets sind wesentlich interessanter. Am aktuellen Rand zeigt sich eine Konjunkturbelebung. Dafür haben die massiven Konjunkturspritzen der Regierung Abe sowie die ultra-expansive Geldpolitik zusammen mit den Impulsen aus dem Ausland, namentlich Chinas, gesorgt. Das 3. Quartal brachte etwas überraschend einen aufs Jahr hochgerechneten Zuwachs um 1% nach -0,2% im Vorquartal. Allerdings bleibt die Stimmung auf den inländischen Märkten schlecht. Die überwiegend auf den Binnenmarkt orientierten kleineren Unternehmen kürzen ihre Investitionen. Die Ausgaben der privaten Haushalte ging zwei Monate in Folge zurück. Die Industrieproduktion oszilliert um Null.
Fazit: Die extrem expansive Politik lässt einen starken Yen nicht zu. Es ist mit weiteren quantitativen Maßnahmen zu rechnen.