Starkes Wachstum weltweit
Der Welthandel wird 2018 stark anziehen. Die WTO (World Trade Organisation) prognostiziert ein Wachstum von 4,4% für das Gesamtjahr. Damit wird der Handel erstmals seit 2011 wieder stärker zulegen als das weltweite Bruttoinlandsprodukt, das zwischen 2,8% (WTO-Prognose) und 3,9% (Internationaler Währungsfonds) zunehmen wird.
Einer der Wachstumstreiber sind ausgerechnet die US-Importe. Sie werden vom starken Dollar gestützt. Die USA nehmen etwa ein Sechstel der weltweiten Importe auf. Der Anteil der USA sinkt allerdings. Das Wachstum des Welthandels kommt seit Jahren aus den Schwellenländern. Die USA bedrohen aber auch die Zunahme des Welthandels, denn sie wollen ihr Außenhandelsdefizit verringern.
Auswirkungen der US-Handelspolitik sind schwer berechenbar
Die Auswirkungen der US-Handelspolitik sind schwer berechenbar. China hat auf Zölle der USA auf Stahl und Aluminium nicht mit eigenen Zöllen auf US-Agrarprodukte reagiert, sondern ist eine Selbstverpflichtung eingegangen, den Handelsbilanzüberschuss abzubauen. Die EU will hingegen mit Gegenzöllen reagieren. Auch im Konflikt um das Iran-Atomabkommen drohen Handelsbeschränkungen, wenn er nicht beigelegt werden kann.
Trump will sich als Dealmaker präsentieren
Das Abkommen mit Südkorea Ende März zeigt aber, dass sich US-Präsident Donald Trump mit öffentlichkeitswirksamen Scheinsiegen zufriedengibt. Zu den von dem asiatischen Land zugesagten höheren Importen von US-Fahrzeugen wird es nicht kommen, weil die Nachfrage dafür fehlt. Trump lobt es dennoch als „guten Deal". Das spricht dafür, dass die USA den Zollkonflikt nicht aus dem Ruder laufen lassen werden, so lange sie mit Neuverhandlungen ihr Gesicht wahren können. Der Welthandel wird demnach weiter zunehmen; die WTO prognostiziert ein Wachstum von 4% für 2019.
Fazit:
Für 2018 ist mit einem stark wachsenden Welthandel zu rechnen. Bei aller Unsicherheit spricht einiges für eine Fortsetzung in den Folgejahren.