Stockende Erholung
Auch wenn die USA wieder als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft gelten – überzeugend sind ihre Daten nicht. Die Fed muss am Donnerstag eine Entscheidung auf schwieriger Basis treffen.
Die Schwäche bei der US-Arbeitslosenquote steht nicht isoliert da. Auch bei den Löhnen bleiben Vorbehalte und Zweifel an der Stärke der US-Erholung. Wie man am Index der Wochenlöhne – hier saison- und inflationsbereinigt wiedergegeben – ohne weiteres sehen kann, ist die seit Mitte letzten Jahres laufende Erholung zum Jahreswechsel abgebrochen. Per Saldo gab es sogar Rückgänge. Die Einbrüche kommen nicht von ungefähr. Sie fallen zusammen mit den Schwächezeichen der US-Industrie bzw. der gewerblichen Produzenten („Manufacturing“). Harte und weiche Daten dieses Sektors haben in den letzten Monaten immer wieder eine generelle Schwäche gezeigt. Sie ist offenbar wesentlich auf den gestiegenen Dollar zurückzuführen. Zudem machen sich die schwachen Ölpreise bemerkbar. Die Investitionsneigung der US-Ölfirmen liegt deutlich unter den Plänen und Erwartungen.
Fazit: Auch die Einkommensentwicklung liefert kaum Argumente für eine Zinserhöhung in nächster Zeit. Eine Entscheidung im September wäre überraschend.