Unternehmen mit Preis-Spielräumen
In etlichen Branchen herrscht ein „Preis-Stau". Unternehmen erhöhen die Preise nicht in einem möglichen Maß, obwohl die Nachfrage nach ihren Gütern oder Dienstleistungen das eigentlich nahelegt. Die Privatbank Berenberg hat in einer Analyse vor allem das Handwerk, den Transportsektor, aber auch Flugreisen als „zu billig" identifiziert. Das Phänomen:
Die Inflation wird in „Warteschlangen" gedrängt. Und macht sich in ebensolchen auch ganz real bemerkbar. Warteschlangen beim Check-in an Flughäfen, eine Zunahme an Staus auf deutschen Straßen (wie der ADAC in einer Studie vermerkt hat), in langen Wartezeiten auf einen Handwerker. Oder zahlenmäßig nüchtern: 44% der vom IW im Herbst befragten Unternehmen gaben an, dass sie längere Produktions- und Lieferzeiten vereinbaren würden.
Gründe für Preiszurückhaltung
Für die Preiszurückhaltung gibt es Gründe. Kleinunternehmern dürfte die Kundenbindung wichtiger sein als ein kurzfristiger Gewinnsprung, meinen die Ökonomen. Ein anderer Aspekt sei die Gewissheit, dass der Konjunkturboom nicht (mehr) ewig dauert, und man lieber auf langfristig durchsetzbare Preise setze.
Fazit: Prüfen Sie, ob Sie Ihre Preise (behutsam) heraufsetzen können. In vielen Branchen sind zumindest kleinere Spielräume vorhanden.