USA: „...kein Grund zur Veranlassung...“
Die USA legen neue Wirtschaftsdaten auf den Tisch. Sie lassen eine baldige Zinserhöhung immer unwahrscheinlicher werden.
In den letzten Wochen hat die Dringlichkeit von Zinserhöhungen in den USA mit dem Eingang neuer Daten abgenommen. Der Beschäftigungsbericht per August enttäuschte: 151.000 neue Jobs statt der erwarteten 175.000 nach 275.000 im Juli liefern den Befürwortern schneller Zinserhöhungen kein Argument. Noch bedenklicher sind die Signale der Einkaufsmanager-Indizes. Bei der UK-Researchfirma Markit und beim Institute of Supply Management (ISM) der Uni Chicago ging es abwärts. Die Erwartungen wurden unterboten. Das gilt für die gewerblichen Produzenten und den Dienstleistungssektor. Das negative Highlight lieferte der Manufacturing-Indikator des ISM. Er sackte mit 49,4 Punkten unter die Kontraktionsschwelle von 50 Punkte. Schwachpunkt bei allen vier Berichten: die Aufträge. Sowohl der Zugang neuer Orders als auch der Bestand waren rückläufig. Allerdings ist hier ein Widerspruch zu den jüngsten Auftragseingängen der Industrie und den Orders für dauerhafte Güter zu erkennen. Letztere hatten Zuwächse zumindest im Monatsvergleich aufgezeigt. Positiv fiel dagegen die Handelsbilanz aus, dank eines gestiegenen Exports. Allerdings wurden die Zuwächse von der Landwirtschaft erzielt. Die Zusammenfassung liefert das im Hinblick auf die September-Sitzung der Währungshüter vorgelegte Beige Book. Dort wird das Wachstumstempo als bescheiden und der Ausblick als maßvoll beschrieben. Akuter Handlungsbedarf klingt anders.
Fazit: Der seit Jahren beschworene Zinsanstieg in den USA erweist sich als Scheinriese. Er schrumpft beim näherkommen.