Die Zahlen für das 1. Quartal überraschen positiv. 2,4% annualisiertes (auf ein Jahr hoch gerechnetes) Wachstum ist deutlich über den Erwartungen (Konsens: 1,6%). Damit arbeitet sich Japan nach dem Steuerschock vom letzten Jahr aus der Rezession. Der Blick in die Rahmendaten ist nicht so erfreulich. Wichtigster Wachstumstreiber war der unter „Investitionen“ erfasste Aufbau von Lagerbeständen in den Unternehmen. Die Anlageinvestitionen waren weniger stark. Dieser Zugewinn schlägt zurück, wenn das Tempo sinken sollte. Immerhin sind jetzt die Einkaufsmanager-Indizes über die Expansionsschwelle (50 Punkte) gestiegen. Allerdings nicht weit. Beim Gesamtindex (composit) ging es zuletzt von 48,4 auf 50,7 Punkte. Der Trend des privaten Konsums ist momentan kaum zu erkennen. Diese Datenreihe wird von einem Basiseffekt aus dem letzten Jahr dominiert, als es im Vorfeld der Erhöhung der Verbrauchsteuern per April Vorzieheffekte und später einen Einbruch gab. Daher ist die Meldung der Umsätze im Einzelhandel mit -9,7% (per März gegenüber Vorjahr) schwer einzuordnen. Konsensmeinung war hier -6,8%, der Vormonat zeigte -1,8%. Die imposante annualisierte Wachstumsrate auf Quartalsbasis wird durch den Vergleich zum Vorjahresquartal (+0,7%) relativiert. Offenbar überlagern positive Einmaleffekte wie der Lageraufbau einen schwächeren Grundtrend.
Fazit: Diese Zahlen sind gefährlich. Sie stärken die auf Besitzstandswahrung geeichten Lobbys und schwächen die Reformkräfte durch falsche Sicherheit.