Weltbank kürzt Wachstumsprognose
Gerade die Eurozone schneidet im jüngsten Konjunkturausblick der Weltbank sehr schlecht ab – möglicherweise zu Unrecht.
Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose herabgesetzt. Statt der im Juni erwarteten 3,4% und 3,5% für 2015 und 2016 setzt sie jetzt nur noch 3% und 3,3% Zuwachs an. Hier schlagen sich die bekannten politischen Risiken nieder, die vor allem Russland hart treffen. Putins Reich geht den Zahlen zufolge schweren Zeiten entgegen. Dem Einbruch in diesem Jahr (-2,9%) folgt 2016 Stagnation. Chinas Aussichten werden dagegen nur geringfügig auf 7,1% bzw. 7% zurückgestuft. Indien zählt zu den Aufsteigern und soll bis 2016 mit China gleichziehen (6,4% und 7%). Vor diesem Hintergrund erscheint es schon etwas übertrieben, die USA (nunmehr 3,2% und 3% statt zuvor jeweils 3% für beide Jahre) als zentralen Wachstumsmotor der Weltwirtschaft hervorzuheben. Die Erwartung für die Eurozone fällt noch schwächer aus als zuvor. Statt 1,8% und 1,9% sollen es nur noch 1,1% und 1,6% sein. Die Korrekturen für Brasilien (1% und 2,5% statt 2,7% und 3,1%) sowie Südafrika (2,2% und 2,5% statt 3% und 3,5%) sind noch um einiges schmerzhafter.
Fazit: Es bleibt abzuwarten, ob die günstigeren Energiepreise nicht noch zu einer Verbesserung der Aussichten beitragen.