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Die Demografie als disruptiver Faktor

Wie die Mittelklasse erodiert

Die berüchtigtigte Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander. Copyright: Getty
Die demografische Entwicklung wird am Arbeitsmarkt, bei der Einkommensverteilung, für die Konjunktur, Gesellschaft und Finanzpolitik gravierende Folgen haben. Eine Studie zeigt die möglichen Folgen und das Gewicht einzelner Veränderungen auf.

Die Einkommensungleichheit in den Industriestaaten wird sich in den nächsten 20 Jahren erheblich verstärken. Wesentliche Ursache ist die demografische Entwicklung. Die gesellschaftlichen, konjunkturellen, politischen und finanziellen Folgen werden gravierend sein. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Studie der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company.

Der Argumentationsstrang:

  1. Eine große Anzahl an gut qualifizierten Menschen scheidet in den kommenden zehn Jahren aus dem Berufsleben aus.
  2. Die Unternehmen reagieren mit massiven Investitionen in Automation. Allein in den USA rechnet Bain mit zusammengenommen 8 Billionen Dollar bis 2030.
  3. Das – so die gute Nachricht – wird vorübergehend einen Konjunkturboom auslösen mit einem Anstieg der Arbeitsproduktivität von durchschnittlich 30% gegenüber dem Jahr 2015. Der mündet dann allerdings in eine lange Stagnationsphase.
  4. Die Jobs im mittleren Einkommenssegment fallen weitgehend weg. Für die USA rechnet Bain mit 20-25% der derzeitigen Arbeitsplätze. In absoluten Zahlen sind das 40 Mio.
  5. Vor allem der Lohndruck auf Jahreseinkommen unterhalb von 30.000 US-$ steigt massiv. Was bleibt, sind 20% Jobs für Spitzenverdiener und 80% der eher prekären Art.
  6. Für Firmen heißt das: Top-Kräfte sind noch schwerer zu gewinnen und zu halten.
  7. Auch im Servicesektor wird die Automatisierung einschlagen. Hier wird sich die Transformation drei- bis viermal so schnell vollziehen wie in bisherigen Umbruchphasen, meint Bain.

Für diese Entwicklung gibt es in Umfang und Tiefe kaum vergleichbare historische Situationen. Ein paar Zahlen dazu: Der jährliche Arbeitskräftezuwachs geht in USA auf 0,4% in den 2020er und 0,3% in den 2030er Jahren zurück. In den 1970er Jahren lag er bei 2,3% p.a. Die Zunahme des Arbeitskräftepotenzials ist in den Jahren von 1950 bis 2015 allein verantwortlich für die Hälfte das BIP-Wachstums in dieser Zeit.

Die Konsequenzen sind gravierend. In den USA sind sie ja bereits zu erleben. Die Gesellschaft spaltet sich in (unversöhnliche) Lager. Der Zusammenhalt schwindet.

Man kann sich die weiteren Folgen an fünf Fingern abzählen. Gesellschaftliche Spannungen nehmen zu. Die Politik reagiert mit massiven Transfers. Die Staatsfinanzen laufen (weiter) aus dem Ruder.

Fazit: Jede Zukunftsbeschreibung kann Wechselwirkungen nur schwer vorwegnehmen. Darauf zu setzen, dass alles „halb so wild" wird, scheint allerdings naiv.

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