Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
716
Digitale Wirtschaft

Zahltag

Warum die Politik die Datenautobahn mit Geld pflastert.
Die digitale Wirtschaft kann sich auf einen Geldsegen vom Staat freuen. Die Branchenvertreter konnten diese Woche sowohl bei der „cnight“ der CDU als auch beim „Innovationsdialog“ von Google umfangreiche Zusagen der großkoalitionären Politiker einholen. Die Bundesregierung hat mit ihrer „Digitalen Agenda“ weitgehend die Wünsche der Industrie übernommen. Bis 2018 soll der Ausbau von Breitbandverbindungen fürs Internet (50 Mbit/s) flächendeckend erfolgt sein. Danach soll er auf 150 Mbit/s erweitert werden. Hauptnutznießer sind vor allem Youtube (Google), Kabel-TV-Betreiber und Videodienste mit hohen Downloadraten (ein Drittel des Gesamtvolumens sind Pornofilme). Die Industrievertreter machten kein Hehl daraus, dass sie in dünnbesiedelten Gegenden, wo sich für sie eine Versorgung nicht rechnet, auf den Staat setzen. 2 Mrd. Euro sieht das Kursbuch Digitale Agenda für den flächendeckenden Ausbau vor. Gerechtfertigt wird die Subventionierung von Sören Bartol, in der SPD-Bundestagsfraktion fürs Digitale zuständig, mit der „sozialen Daseinsvorsorge“. Auf die Gestaltung der Datenautobahnen will die Politik allerdings keinen Einfluss nehmen. Auf der Google-Tagung wies Prof. Tobias Kollmann (Uni Duisburg) allerdings darauf hin, dass auf den Datenautobahnen vor allem US-amerikanische Unternehmen erfolgreich unterwegs sind. So wird der breitbandgefräßige neue Internet-TV-Anbieter Netflix auch dem gesamten TV-Markt Umsatzanteile wegnehmen, ohne für das High-Speed-Netz bezahlt zu haben. Auch beim Thema prekäre Arbeitsverhältnisse bleibt die Politik entspannt. Der Sozialstaat müsse bei den vielen schlecht bezahlten und befristeten Arbeitsverhältnissen in der digitalen Kreativwirtschaft helfend einspringen, meinte Gesche Joost, Digitale Botschafterin der Bundesregierung (SPD). Auch Oliver Samwer, Gründer von Zalando und Rocket-Internet, erntete auf der cnight Zustimmung auf seine Forderung nach besserer Programmierausbildung an den Schulen. Den Fachkräftemangel aus der eigenen Tasche beheben will die Branche nicht.

Fazit: Im Internet ist die digitale Wirtschaft Koch und die Politik Kellner. Da sich die schwarz-rote Koalition mit dem Wachstumsmarkt schmücken will, sitzen die Subventionen locker.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang