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Finanzsystem unter Druck

Minderwertige Schulden

Der Schuldenberg wächst und viele leisten Ihren Beitrag dazu. Das Weltfinanzsystem wird dadurch noch anfälliger.
Der weltweite Schuldenberg wächst – und die Qualität der Sicherheiten, die darunter liegen, sinkt beständig. Das Fundament des Finanzsystems erodiert somit. Die Bilanzrezession in der Eurozone, gegen die die Staaten mit Ausgabenprogrammen vermeintlich ankämpfen müssen, ist ein Märchen. Das zeigt eine aktuelle Übersicht, die die Hessische Landesbank (Helaba) zusammengestellt hat. Der Gesamtschuldenstand der Eurozone ist heute mit 270% vom BIP um 40 Punkte höher als vor der Krise. Hier sind private und öffentliche Verbindlichkeiten zusammengerechnet. Doch ergibt sich der höhere Gesamtschuldenstand nicht aus der Übernahme der privaten Schulden durch die öffentlichen Hände. Ganz im Gegenteil: Die privaten Verbindlichkeiten erhöhten sich im Zeitraum seit 2008 sogar mehr als die öffentlichen. In der Eurozone nahm die Staatsverschuldung „nur“ von 70 auf 93% vom BIP zu. Der „Rest“ lastet auf den Privaten.

Schuldenstand (privat und öffentlich) in % vom BIP | Quelle: BIZ, Helaba

Die Geldgeber lassen sich mit immer geringerwertigen Pfändern abspeisen. Als würde die gleiche Menge Butter auf immer mehr Brot verstrichen. In Ländern wie Deutschland werden Immobilien immer stärker belastet. In den krisengeschüttelten Südländern werden schon verstärkt Konsumgüter zur Kredithinterlegung herangezogen. Autos oder Waschmaschinen sind die Sicherheiten für die Konsumentenkredite – Gegenstände, die schon nach einem Gebrauchstag massiv an Wert verlieren. Dies stellte die Bundesbank fest. Besonders krass ist die Entwicklung in China. Das Land hat seine Schuldenquote seit 2009 um 100 Punkte auf 250% vom BIP heraufgeschraubt. Dass mit dieser Neuverschuldung entsprechend Werte durch rentable Investitionen geschaffen werden, die dann als Sicherheiten dienen, ist nicht zu sehen. Die USA haben in den Jahren seit 2008 ihren Schuldenstand nicht erhöht. Private und Staat schultern dort Schulden in Höhe von 250% vom BIP. Doch dort entschuldeten sich die Privaten leicht, der Staat erhöhte die kreditfinanzierten Ausgaben. Die Staatsverschuldung stieg entsprechend von 65 auf 106% vom BIP.

Fazit: Seit 2008 ist es nicht gelungen, die Schulden auf eine bessere Basis zu stellen. Das Weltfinanzsystem ist noch einmal deutlich anfälliger geworden.

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