Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
925
Produktivität der Industrieländer

Mittelstand in Produktivitätsklemme

In allen Industrieländern wächst die Produktivität nur noch mit geringen Raten. Eine Untersuchung der KfW zeigt jedoch, dass die KMU hinter den Großunternehmen zurückbleiben. Dafür gibt es mehrere Ursachen….
In den Industrieländern steigt die Produktivität immer langsamer. In Deutschland lag die Produktivitätssteigerungen über alle Unternehmensgrößen seit 2007 bei nur noch 0,2% p.a. Zwischen 1991 und 2007 waren es noch 1,3% p.a. im Durchschnitt. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind davon betroffen. Vielfach bleiben sie bei der Produktivitätsentwicklung sogar deutlich hinter den Großunternehmen zurück. Das zeigt eine aktuelle Studie der KfW. Die Produktivitätsentwicklung von großen Unternehmen und KMU fällt immer weiter auseinander. Zwischen 2009 und 2014 haben Konzerne die Bruttowertschöpfung je Beschäftigtem um rund 12% gesteigert. In KMU legte sie nur um 3,5% zu. Beachtlich: Nur KMU mit fünf bis neun Beschäftigten schafften eine Produktivitätssteigerung. Bei Mittelständlern mit weniger als fünf Mitarbeitern und jenen mit zehn bis 49 Angestellten, stagnierte die Produktivität. Auch bei großen Mittelständlern (über 50 Mitarbeiter) ging sie seit 2014 sogar zurück. Druck auf die Produktivitätsentwicklung kommt von zwei Seiten. Erstens wirkt sich das Nachfolgeproblem negativ auf die Investitionen aus. Die Sachanlageinvestitionen der KMU sind in den letzten Jahren nicht gestiegen, trotz guter Konjunktur und niedriger Refinanzierungskosten. Laut KfW sind das hohe Alter der Inhaber und oftmals unklare Nachfolgeregelungen eine Ursachen für die geringen Investitionen. Immerhin finden etliche 1.000 Unternehmer jährlich keinen Nachfolger. Als zwischenzeitliche Produktivitätsbremse kommt die Personalseite in den Blick. Viele Unternehmen bauen aktuell Mitarbeiter auf und beschäftigen mehr Personal, als akut nötig. Der Grund: Die Firmen wollen sich frühzeitig Mitarbeiter am enger werdenden Arbeitsmarkt beschaffen. Zugleich hoffen sie vorausschauend, die Verrentungswelle der nächsten Jahre so besser abfedern zu können.

Fazit: Zum Teil wird der Rückgang des Produktivitätszuwachses durch langfristig wirkende Personalmaßnahmen überzeichnet. Mit dem demographischen Wechsel in der Belegschaft, müsste die Produktivität aber wieder steigen. Andernfalls ist das ein Alarmsignal.


Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • E-Health-Tutorials mit bekannten Top-Therapeuten

Digitale Beratung zu mentaler Gesundheit

Der Erhalt der mentalen Gesundheit ist wichtig - privat genauso wie im Unternehmen. Darum kümmern sich manche Unternehmer verstärkt auch um die Belange ihrer Mitarbeiter. FUCHSBRIEFE haben eine interessantes Angebot für anonyme E-Health-Tutorials entdeckt, die Unternehmer ihren Mitarbeitern anbieten können.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die LGT Bank AG in der Ausschreibung

LGT ist nachhaltig und stiftungsorientiert

Thumb Stiftungsvermögen 2024 © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit envato elements
Als familiengeführte Privatbank verwaltet die LGT seit einem Jahrhundert die Vermögen von Familien und Unternehmen. Für ihre Anlagelösungen setzt sie nach eigener Angabe auf traditionelle Werte, systematische Anlageprozesse, moderne Portfoliotheorien sowie fundierte Finanz- und Datenanalysen. „Als eine der letzten familiengeführten Privatbanken sind wir in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen“, so die Website. Vor allem lege man auf Nachhaltigkeit wert. Das passt gut für die Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Luftangriff auf Israel

Iran hat drei Ziele mit Angriff auf Israel verfolgt

Der Iran hat mit seinem Luftangriff auf Israel drei Ziele verfolgt. Die Raketen- und Drohen-Attacke wirkt politisch, militärisch und wirtschaftlich. Diese Auswirkungen strahlen weit über Israel hinaus.
Zum Seitenanfang