No risk, no fun
Österreichs Banken sind stark in Osteuropa engagiert. Bisher subventionierte das risikoreiche Geschäft den renditeschwachen Inlandsmarkt.
Ohne das risikoreiche Osteuropageschäft stünden Österreichs Banken in den Miesen. So lag der Gewinn österreichischer Institute aus Kreditgeschäften mit osteuropäischen Kunden nach Wertberichtigungen zwischen 2008 und 2014 bei 16,8 Mrd. Euro. Der Gewinn der Banken insgesamt – also unter Einschluss des Inlandsgeschäfts – betrug in diesem Zeitraum nur noch 10 Mrd. Euro. Das ergibt sich aus jetzt vorgelegten Zahlen der Österreichischen Nationalbank. Dabei liegt die Wertberichtigungsquote auf Osteuropakredite bei 7%. Das ist das Zweifache dessen, was im Inlandsgeschäft anfällt. Vor der Finanzkrise 2008 waren die Ausfälle mit je 3% etwa gleich hoch. Von 370 Mrd. Euro Auslandsverbindlichkeiten entfallen knapp 200 Mrd. Euro auf Osteuropa. Davon müssen Österreichs Banken pro Jahr brutto 14 Mrd. abschreiben. Allein ins Russlandgeschäft haben Österreichs Banken 50 Mrd. Euro gesteckt – die zweithöchste Ausleihe nach Frankreich.
Fazit: Die Gewinne aus Osteuropa decken also vor allem nicht rentables Geschäft im Heimatmarkt ab.