Nostalgie und Rendite
Historisches Spielzeug ist eine lohnende Anlagemöglichkeit. Was es dabei zu beachten gilt.
Historisches Spielzeug avanciert zu einem zunehmend interessanten Sammler- und Anlagesegment. Allein in Deutschland sammeln einige hunderttausend Menschen historisches Spielzeug. Denn zum einen erinnern die Gegenstände an die eigene Kindheit. Zum anderen lassen sich damit teils erstaunliche Renditen erzielen. Selbst Vorstandschefs von Konzernen werden inzwischen regelmäßig auf Spezialauktionen gesehen und bieten um Stücke, die in ihren Sammlungen fehlen. Seit gut 30 Jahren verkauft sich historisches Spielzeug in gutem Zustand mit oft ordentlichen Gewinnen. Allerdings ziehen es Sammler oft vor, ihre Schätze im stillen Kämmerlein zu genießen, zu halten und fast nie zu verkaufen. Selbst Stücke, die im Laufe der Zeit zu wahren kleinen Schätzen geworden sind, werden nur selten zu Lebzeiten des Sammlers wieder hergegeben. Oft sind erst die Erben die Verkäufer. Sie sind zudem vielfach von den hohen Werten der gesammelten Gegenstände überrascht. So lebt ein wesentlicher Teil des Marktes von Erbstücken. Die bekanntesten und bei Sammlern beliebtesten Marken sind Steiff, Käthe Kruse, Schuco und Märklin. Diese Hersteller haben sich im Laufe der Jahre mit Teddys, Puppen, Fahrzeugminiaturen und Blechspielzeugen einen inzwischen unvergänglichen Namen gemacht. Teilweise notieren Einzelstücke dieser Marken auf dem hohen Niveau von Schmuckauktionspreisen. Paradestücke sind beispielsweise die legendären Steiff-Bären – natürlich mit dem berühmten Knopf im Ohr. Je älter das Exemplar, desto höher liegen die Preise. Während frühe Nachkriegsmodelle derzeit noch ab 500 Euro zu haben sind, kosten Vorkriegsmodelle durchaus vier- bis fünfstellige Summen. Ein 85 Jahre alter roter Harlekin-Teddybär von Steiff hat unlängst in den USA für 60.000 US-Dollar den Besitzer gewechselt. Auch Puppen von Käthe Kruse finden – meist bei Damen – reißenden Absatz und werden heute teilweise zu exorbitanten Preisen gehandelt. Frühe Modelle aus den zwanziger und dreißiger Jahren sind schon für ca. 1.000 Euro zu haben. Hier kann die Liebhaberin ein großes Beiprogramm mit ganzen Kleiderschrankinhalten aufbauen. Devise: je umfangreicher, desto wertvoller. Bei den Herren liegt der Sammelschwerpunkt dagegen oft bei den legendären Eisenbahnspielzeug-Marken Märklin oder TRIX. Einzelne Stücke, insbesondere wenn sie noch in allen Details funktionieren, sind schnell fünf- oder gar sechsstellige Summen wert. Neben diesen Marken sind auch die Hersteller von Blechspielzeugen wie Dister und Schuco immer wieder gesucht. Großer Beliebtheit erfreuen sich die filigranen Miniaturmodelle aus der Vorkriegszeit. Für Stücke dieser Marken liegt das Preisniveau schnell im vierstelligen Bereich. Gerade solch kleine Kunstwerke wie die Modelldampfmaschinen stehen bei Sammlern hoch im Kurs.
Fazit: Historisches Spielzeug birgt meist Erinnerungen an die eigenen Kindheitstage und oft auch eine ansehnliche Rendite. Die genannten Hersteller sind eine recht sichere Bank für mittelfristig erzielbare Preissteigerungen.
Hinweis: Im Gegensatz zu historischen Autos, bei denen eine professionelle Restaurierung werterhaltend wirkt, ist dies bei historischem Spielzeug oft nicht der Fall. Allerdings dürfen die Gebrauchsspuren auch nicht zu groß sein. Sonst fällt der Preis schnell.
